Herbert Mertin, der rheinland-pfälzische Justizminister und langjährige Politiker der FDP, ist am 21. Februar 2025 überraschend im Alter von 66 Jahren verstorben. Sein Tod kam plötzlich und unerwartet während einer Feierstunde für ehrenamtliche Richter in Koblenz, wo er nach einem Zusammenbruch ins Krankenhaus gebracht wurde, jedoch verstarb. Mertin wurde 1958 in Temuco, Chile, geboren und wuchs in einer Familie auf, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Südamerika auswanderte.

Bereits 1971 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Rheinland-Pfalz nieder. Mertin machte sein Abitur am Martinus-Gymnasium in Linz. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Mainz und Bonn und ließ sich 1988 als Rechtsanwalt in Koblenz nieder. Er trat 1983 in die FDP ein und wurde 1996 in den rheinland-pfälzischen Landtag gewählt.

Politische Karriere und Verdienste

Herbert Mertin war von 1999 bis 2006 sowie erneut ab 2016 Minister der Justiz in Rheinland-Pfalz. Seine erste Berufung in dieses Amt erhielt er, nachdem Peter Caesar aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. In seiner politischen Laufbahn war Mertin ein Verfechter von Bürgerrechten und einer unabhängigen Justiz. Auch während der Corona-Pandemie machte er sich für eine schnelle Rücknahme von Grundrechtseingriffen stark.

Nach der Landtagswahl 2006, bei der die SPD die absolute Mehrheit errang, wechselte er in die Opposition. Mertin galt als heimlicher Oppositionsführer und war bekannt für seine sachliche Auseinandersetzung, auch mit politischen Gegnern. 2011 schied die FDP aus dem Landtag aus, doch Mertin kehrte 2021 als Justizminister in die erste Ampelkoalition zurück, bestehend aus SPD, FDP und Grünen. Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt würdigten ihn als herausragenden Vertreter demokratischer Werte.

Persönliches Leben

Herbert Mertin hinterlässt seine Frau und vier erwachsene Söhne. Neben seiner politischen Laufbahn war er zwischen 1974 und 1978 ein talentierter 400-Meter-Läufer und gewann einmal die Jugendmeisterschaft in Rheinland-Pfalz. Mertin war katholisch und engagierte sich auch in verschiedenen Gremien, darunter als Mitglied des Deutschen Ethikrates von 2012 bis 2016.

Sein plötzlicher Tod wurde von vielen Weggefährten und in der politischen Gemeinschaft als großer Verlust empfunden. Mertin war nicht nur als Jurist und Politiker geschätzt, sondern auch als Mensch, der stets einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leistete.

Für weitere Details zu seiner Lebensgeschichte und politischen Karriere siehe kn-online.de, tagesschau.de und Wikipedia.