Herbert Mertin, der rheinland-pfälzische Justizminister und FDP-Politiker, ist am 21. Februar 2025 im Alter von 66 Jahren verstorben. Sein Tod, der während einer Feierstunde für ehrenamtliche Richter in Koblenz eintrat, kam für alle unerwartet. Mertin kollabierte und wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, wo sein Tod bestätigt wurde. Der Sprecher des FDP-Landesverbands Rheinland-Pfalz ließ die traurige Nachricht verlauten, die für viele schockierend war.

Verkehrsminister Volker Wissing äußerte sich bestürzt über den plötzlichen Verlust. Er beschrieb Mertin als ein Vorbild und verlässlichen Ratgeber, dessen politische Sicht nachhaltig prägend war. Auch Ministerpräsident Alexander Schweitzer sowie andere Minister nahmen Abschied und würdigten Mertin als herausragenden Vertreter demokratischer Werte. Schweitzer betonte, dass Mertins tief verwurzelte Überzeugung für Demokratie und Liberalismus stark aus seiner eigenen Lebensgeschichte resultierte, da er Chile aus politischen Gründen verlassen musste.

Ein Leben für die Demokratie

Herbert Mertin wurde 1958 in Temuco, Chile geboren und besuchte die Deutsche Schule in Santiago de Chile. Sein Weg führte ihn nach Deutschland, wo er in Linz am Rhein sein Abitur ablegte und Jura in Mainz und Bonn studierte. 1996 wurde er erstmals Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag. Nach dem Rücktritt von Peter Caesar 1999 übernahm er das Amt des Justizministers. Mertin war über viele Jahre eine prägende Figur der rheinland-pfälzischen Politik und trat 2006 nach der Landtagswahl von der Regierungs- auf die Oppositionsbank über. 2016 kehrte er jedoch in die Regierung zurück und übernahm erneut das Justizressort in der Mainzer Ampel-Koalition.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) bezeichnete Mertin ebenfalls als „feste Säule unserer Demokratie“ und lobte seinen unermüdlichen Einsatz für Freiheit, Gerechtigkeit und den Rechtsstaat. Seine Familie, bestehend aus einer Frau und vier erwachsenen Söhnen, wird den Verlust ebenso schmerzlich empfinden. Mertin hinterlässt ein bleibendes Erbe in der rheinland-pfälzischen Politik und darüber hinaus.

Drei Säulen der Rechtsprechung

Das rechtliche Erbe von Herbert Mertin ist untrennbar mit den Grundlagen des deutschen Rechtssystems verknüpft. In Deutschland ist das Recht in zwei Hauptkategorien unterteilt: Privatrecht und öffentliches Recht. Das Privatrecht regelt die Rechtsbeziehungen zwischen Bürgern und umfasst unter anderem das bürgerliche Recht, während das öffentliche Recht die Beziehungen zwischen Einzelnen undstaatlicher Gewalt umfasst. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen sichern die demokratischen Werte, für die Mertin eintrat.

Die Gerichtsbarkeit in Deutschland ist in verschiedene Zweige gegliedert. Zu den ordentlichen Gerichten gehören Zivil- und Strafgerichte, während besondere Gerichte wie Verwaltungs- und Sozialgerichte spezifische Rechtsstreitigkeiten behandeln. Der Zugang zur Justiz und die Gewährleistung von gerechten Verfahren sind essenziell für das Funktionieren einer Demokratie, ein Anliegen, das Herbert Mertin während seiner politischen Karriere leidenschaftlich unterstützt hat.

Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine Lücke, nicht nur in der rheinland-pfälzischen, sondern auch in der deutschen Politik. Mit einem Leben, das sich für die Werte und Ideale der Demokratie einsetzte, wird Herbert Mertin in Erinnerung bleiben.