Am Freitagvormittag, dem 21. Februar 2025, führte die Polizei in Fincken, in der Nähe von Röbel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, einen großangelegten Einsatz mit dem Spezialeinsatzkommando (SEK) durch. Der Anlass für diesen Einsatz war der Verdacht, dass ein 63-jähriger Mann unberechtigt im Besitz von Waffen ist, nachdem er kürzlich öffentlich Waffen getragen hatte. Um schnell Zugang zu seiner Wohnung zu erhalten, beantragte die Polizei eine Durchsuchung beim Amtsgericht.
Im Rahmen der Durchsuchung wurden in der Wohnung des Mannes sowie in Nebengebäuden mehrere Waffen sichergestellt. Dazu gehören Gewehre, Waffenteile und Materialien, die für die Herstellung sprengstoffähnlicher Substanzen geeignet sein könnten. Experten sind nun daran, die sichergestellten Gegenstände zu überprüfen. Der Männer, der bereits mehrfach polizeilich bekannt ist, zeigte sich während des Einsatzes ruhig und kooperativ.
Waffenkriminalität und rechtliche Hintergründe
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei richten sich gegen den Verdacht eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Diese Gesetzgebung behandelt ungesetzlichen Umgang mit Schusswaffen und umfasst auch das Kriegswaffenkontrollgesetz. Laut dem Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2023 insgesamt 35.799 Verstöße gegen das Waffengesetz registriert, wobei die Aufklärungsquote beeindruckende 92,1 % betrug.
Besonders relevant in diesem Kontext ist, dass Schwerpunkte in der Bekämpfung der Waffenkriminalität die illegalen Handlungen rund um Schusswaffen aus Kriegs- und Krisenregionen sowie die illegale Herstellung und Um- und Rückbau von frei erwerbbaren Schusswaffen betreffen.
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen ist der 63-Jährige kein Reichsbürger, und es besteht laut Polizei keine Gefahr durch Terrorismus oder Anschläge. Die Kriminalpolizei hat den Einsatz zum Anlass genommen, Hinweise auf unberechtigten Waffenbesitz im privaten Umfeld des Verdächtigen weiter zu verfolgen.
Die Komplexität der Waffenkriminalität zeigt sich auch im Trend der illegalen Schusswaffenherstellung, die heutzutage auch durch moderne Technologien wie 3D-Druck ermöglicht wird. Dies stellt nicht nur eine Herausforderung für die Strafverfolgung dar, sondern erfordert auch kontinuierliche Überwachung und Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Der Fall in Fincken ist ein Beispiel für die fortwährenden Herausforderungen, die Behörden bei der Bekämpfung der Waffenkriminalität zu bewältigen haben. Der Einsatz verdeutlicht, wie wichtig präventive und repressive Maßnahmen sind, um potenzielle Gefahren zu erkennen und einzudämmen. Die Polizei bleibt in diesem Fall weiterhin aktiv, um die Hintergründe zu klären und mögliche weitere Verstöße zu beseitigen.