Mariae Prinzessin Gloria von Thurn und Taxis hat einen frischen Lebensabschnitt eingeläutet, indem sie mit 65 Jahren das Wing Foilen für sich entdeckt hat. Diese sportliche Herausforderung vereint Elemente des Kite- und Windsurfens und findet in Kenia, ihrem winterlichen Domizil am Meer, statt. Am 23. Februar wird sie ihren Geburtstag im Kreise von Freunden feiern, jedoch werden ihre Kinder und Enkelkinder nicht extra anreisen, um dieses Ereignis mit ihr zu begehen. Ihre Verbindung zu Afrika reicht tief: Ihr Vater war als Auslandskorrespondent in Togo und Somalia tätig, und nach einer Schulzeit in einer Benediktinnerinnenschule in Afrika kehrte sie 1970 nach Deutschland zurück.
In den vergangenen Jahren hat die Fürstin auch ihren Flugschein erworben und fliegt regelmäßig, bevorzugt in die österreichische Stadt Salzburg. Zudem interessiert sie sich politisch für die Entwicklungen in Deutschland und hat ihre Briefwahl für die Wahlen bereits abgegeben. Ihre Sichtweise ist kontrovers: Während sie den Aufstieg der AfD kritisch betrachtet, lud sie einen Abgeordneten der Partei als Ehrengast zu ihren Festspielen ein. In aller Deutlichkeit lehnt sie die wissenschaftlichen Konsense um den Klimawandel ab und bezeichnete diesen als „nicht bewiesene Theorie“. Darüber hinaus äußert sie Ängste vor einem atomaren Konflikt und sorgt sich um den Krieg in der Ukraine, dessen Ende sie herbeisehnt.
Ein Sinneswandel bei den Windkraftplänen
In einem überraschenden Schritt plant das Haus Thurn und Taxis den Bau von bis zu 55 Windkraftanlagen auf seinen Waldflächen entlang der Donau, womit Gloria von Thurn und Taxis als größter privater Waldbesitzer in Deutschland auftritt. Die Windkraftanlagen sollen eine Höhe von 170 bis 200 Metern erreichen und auf einer Fläche von rund 30 Quadratkilometern in den Gemeinden Tegernheim, Wiesent, Wörth an der Donau und Wiesenfelden im Landkreis Straubing-Bogen errichtet werden. Die Planungen befinden sich derzeit noch in einem frühen Stadium, und Genehmigungen stehen bisher aus. Der Denkmalschutz könnte zudem ein Hindernis darstellen, da für Windenergieanlagen in der Nähe von Denkmälern Einzelfallprüfungen erforderlich sind.
In der Vergangenheit hat sich Fürstin Gloria jedoch negativ über Windkraft geäußert und diese als „Schredder“ kritisiert. Sie ging sogar so weit, die Klimaforschung als Geldmacherei zu bezeichnen. 2020 äußerte sie, dass der Klimawandel ein permanentes Phänomen sei, über das die Wissenschaft uneinig sei. Am 10. März 2024 sprach sie sich erneut kritisch über Windparks aus und plädierte statt dessen für Atomstrom als umweltfreundlichste Energiequelle. Diese gemischten Signale legen nahe, dass ihre Haltung gegenüber erneuerbaren Energien im Wandel begriffen ist.
Der Kontext der erneuerbaren Energien
Die Erneuerbaren Energien spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, der als eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gilt. Erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Solarenergie sind entscheidend, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Abhängigkeit von endlichen fossilen Brennstoffen zu verringern. Der Übergang zu nachhaltigen Energiequellen könnte globalen Emissionen bis 2030 um bis zu 70% senken, wie Berichte der IRENA es prognostizieren. Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, die hierfür optimale Infrastruktur zu schaffen, um die Herausforderungen der Speicherung und Energieverteilung zu meistern.
Mit dem EU-Ziel, bis 2030 mindestens 32% des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken, könnte sich auch in Deutschland der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch entscheidend weiterentwickeln. Von 6% im Jahr 2000 auf über 42% im Jahr 2020 zeigt der Trend, dass eine verstärkte Nutzung von Wind-, Solar- und Biomasseenergie möglich ist. Unsere Fähigkeit, diese Technologien effizient zu integrieren und voranzutreiben, wird nicht nur die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen, sondern auch die Schaffung von Millionen von Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien bis 2050 unterstützen.