Insa Wilke wurde kürzlich mit der Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet. Diese Ehrung würdigt ihre herausragenden Leistungen als Literaturvermittlerin und ihre klare, reflektierte Herangehensweise an die Literatur. Wilke, die 1978 in Bremerhaven geboren wurde, hat Germanistik und Geschichte studiert und promovierte 2009 mit der Dissertation „Ist das ein Leben. Der Dichter Thomas Brasch“. Ihr Buch über Thomas Brasch veröffentlichte sie 2010, was den Grundstein für ihre weitere Karriere als Literaturkritikerin legte.

Die Auszeichnung wird am 16. Mai 2025 im Rahmen der Promotionsfeier verliehen. An diesem Tag wird Wilke eine Podiumsdiskussion moderieren, die sich mit der Frage beschäftigt: „Wie hält man die Räume offen und beweist doch auch Haltung?“ Dies wird ein bedeutender Beitrag zur akademischen Auseinandersetzung mit Literatur und Gegenwartskultur sein.

Kritikerin und Moderatorin

Insa Wilke hat sich als Literaturkritikerin, insbesondere für die Süddeutsche Zeitung, etabliert. Auch im Rundfunk und Fernsehen ist sie aktiv. Ihre Mitgliedschaft in verschiedenen Jurys, unter anderem beim Ingeborg-Bachmann-Preis, wo sie bis 2023 den Vorsitz innehatte, sowie ihre Rolle in der Programmleitung des Mannheimer Literaturfestes „lesen.hören“ seit 2016 unterstreichen ihren Einfluss in der Literaturszene.

Von 2010 bis 2012 war sie Programmleiterin des Literaturhauses in Köln, woraufhin sie sich freiberuflich engagierte und Teil des Teams von „Gutenbergs Welt“ beim WDR3 wurde. Ihre Teilnahme am „lesenswert quartett“ im SWR Fernsehen seit 2017 hat ihre Sichtbarkeit weiter erhöht.

Zukunftsausblick

Im Jahr 2024 plant Wilke den Start ihrer Literaturplattform und Literatursendung unter dem Namen cafelit.de, was ihre Bestrebungen unterstreicht, einen Raum für gegenwärtige Literatur zu schaffen. Darüber hinaus wird sie sich in Hannover auf Literaturkritik für Studierende konzentrieren. Ihre Initiativen, gepaart mit ihrer Buchveröffentlichung und den bereits erhaltenen Preisen wie dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2014, belegen ihre nachhaltigen Bemühungen zur Förderung der Literatur.

Der literarische Kontext, in dem sich Wilke bewegt, zeigt Parallelen zu den bisherigen Entwicklungen in der Literaturkritik. Eine Reflektion über die Bedeutung von bedeutenden Literaturkritikern wie Marcel Reich-Ranicki, dessen 100. Geburtstag 2020 gefeiert wurde, wirft ein Licht auf die evolutionären Trends in der Literaturwissenschaft. Reich-Ranicki hat als Mentor und Vorbild vielen Nachwuchs-Kritikern den Weg geebnet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Insa Wilkes Ehrendoktorwürde nicht nur eine Anerkennung ihres bisherigen Schaffens ist, sondern auch einen Anstoß für zukünftige literarische Erkundungen darstellt. Während sie sich auf Gegenwartsliteratur fokussiert, bleibt sie eine zentrale Figur in der Literaturkritik, die durch ihre innovative Herangehensweise und ihren unermüdlichen Einsatz die Szene prägt. Die kommenden Monate versprechen spannende Entwicklungen sowohl für sie persönlich als auch für die Literaturlandschaft in Deutschland insgesamt.