Der öffentliche Nahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern steht heute still, da die Gewerkschaft Verdi zu einem großflächigen Warnstreik aufgerufen hat. Der Arbeitsausstand betrifft besonders die Bus- und Bahnverbindungen und wird an zwei Tagen durchgeführt, nämlich am Donnerstag und Freitag, dem 20. und 21. Februar. Dies geschieht in einem stillen Rahmen, um Respekt für die Opfer eines Anschlags in München zu zeigen, ohne dass Kundgebungen oder Protestaktionen stattfinden, wie Nordkurier berichtet.

Die betroffenen Verkehrsbetriebe umfassen die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim (VLP), Nahbus in Nordwestmecklenburg, den Nahverkehr Schwerin (NVS), die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), Rebus im Landkreis Rostock, die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft (MVVG), den Verkehrsbetrieb Greifswald (VBG), die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald (VVG) und die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR). An beiden Streiktagen ruhen bei Nahbus, VLP und im Nahverkehr Schwerin Busse, Straßenbahnen und Rufbusse. Bei anderen Verkehrsbetrieben ist der Warnstreik nur für Freitag angesetzt.

Tarifverhandlungen und Forderungen

Verdi fordert zur Zeit eine monatliche Lohnerhöhung von 430 Euro sowie eine jährliche Sonderzahlung von 500 Euro für Gewerkschaftsmitglieder. Bisher sind die Tarifverhandlungen zwischen Verdi und dem Kommunalen Arbeitgeberverband ohne Einigung verlaufen. Der nächste Verhandlungstermin ist für Dienstag, den 25. Februar, in Rostock angesetzt. Diese ausstehenden Verhandlungen sind Teil eines größeren Kontextes, in dem Verdi auch in anderen Bundesländern zu Streiks im Eisenbahngüterverkehr und bei ÖPNV-Unternehmen aufruft, wie ver.di erwähnt.

Insgesamt sind etwa 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern betroffen. Verdi kritisiert, dass die Arbeitgeberseite bisher kein verhandlungsfähiges Angebot nach der ersten Verhandlungsrunde im Oktober vorgelegt hat. Zudem wird eine Lohnerhöhung von lediglich 3 Prozent und ein unzureichendes Angebot zur Inflationsausgleichprämie von 600 Euro als unzulänglich empfunden. Verdi und die Tarifkommission haben bereits im vergangenen Jahr zu Warnstreiks aufgerufen, um Druck auf die Arbeitgeber zu erzeugen.

Auswirkungen und Perspektiven

Es wird erwartet, dass Warnstreiks auch in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes ausgeweitet werden, insbesondere da die Verhandlungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte in Verwaltung, Kitas, Schulen und im Nahverkehr andauern. Zu den konkreten Forderungen der Gewerkschaft gehören unter anderem eine Einkommenssteigerung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro pro Monat, sowie zusätzliche freie Tage und höhere Zuschläge für belastende Berufe im Gesundheitswesen, was unterstreicht, wie kritisch die Lage in vielen Sektoren ist, wie Tagesschau vermerkt.

Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot unterbreitet, und angesichts der angespannten finanziellen Lage ist eine Einigung in der derzeitigen Verhandlungsrunde als unwahrscheinlich einzuschätzen. Sollte sich die Lage nicht verbessern, könnte es zu größeren, bundesweiten Warnstreiks kommen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Gesprächstermine im März.