Im Rahmen des WahlFORUMs des Münchner Merkur diskutierte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am 17. Februar 2025 in München über drängende Themen wie Energiekosten, die Rolle von Elektroautos und die Herausforderungen des Klimawandels. Baerbock wies darauf hin, dass große Teile des Planeten unbewohnbar werden könnten, wenn die Erderwärmung nicht unter zwei Grad gehalten wird. Dies verdeutlichte sie anhand ihrer Erfahrungen im Niger, wo sie extrem hohe Temperaturen von 52 Grad erlebte.

Ein zentrales Anliegen der Außenministerin ist die Senkung der Strompreise, die insbesondere durch den Ukraine-Krieg und die Abhängigkeit von Gas deutlich gestiegen sind. Die Bundesregierung habe bereits Milliarden investiert, um die Preise zu entlasten. Maßnahmen wie eine gerechtere Gestaltung der Netzentgelte und die Entfernung der EEG-Umlage aus den Stromkosten sollen die Verbraucher entlasten. Baerbock riet zudem dazu, die eigenen Verträge auf Kündigungsoptionen zu prüfen.

Klimavorteile von E-Autos

Ein weiteres relevantes Thema war die Zukunft der Elektroautos. Baerbock versicherte, dass keine neuen Steuern auf E-Autos geplant sind, obwohl Einnahmeverluste durch den Rückgang der Mineralölsteuer und den CO₂-Zuschlag diskutiert werden. Stattdessen sollen staatliche Einnahmen durch eine höhere Besteuerung von Millionären gesichert werden.

Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts bestätigt den Klimavorteil von Elektro-Pkw, der sich von 40 Prozent für Fahrzeuge mit Zulassung im Jahr 2020 bis auf 55 Prozent für die Zulassung im Jahr 2030 steigern kann, vorausgesetzt, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien zügig voranschreitet. Interessanterweise bleibt der Klimavorteil auch dann bestehen, wenn der Anteil erneuerbarer E-Fuels für Verbrennungsmotoren zunimmt. Diese Vorteile unterstreichen die Notwendigkeit, die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, insbesondere für Lkw, weiter auszubauen.Umweltbundesamt berichtet über umfassende Analysen, die auch den gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen berücksichtigen.

Der Weg zur Klimaneutralität

Die Ministerin betonte die Dringlichkeit, Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, um Fluchtbewegungen als Folge des Klimawandels zu verhindern. Dies wird nicht nur durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen unterstützt, sondern erfordert auch eine Verkehrswende, die die Vermeidung, Verlagerung und Verbesserung des Verkehrs beinhaltet. Zudem ist es essentiell, sowohl Treibhausgasemissionen als auch den Verbrauch von Ressourcen und Wasser nachhaltig zu reduzieren. Weitere Informationen zu den Themen Elektromobilität und ihre Auswirkungen auf Klima und Energie können auf der Webseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit eingesehen werdenBMU.

Die Diskussion über Klimawandel, Energiekosten und Elektromobilität wird auch am selben Tag von anderen politischen Akteuren wie FDP-Chef Christian Lindner und SPD-Vorsitzendem Lars Klingbeil aufgegriffen.