Das Risiko einer Rezession in der deutschen Wirtschaft ist im aktuellen Monat gesunken. Der monatliche Konjunkturindikator des IMK (Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung) zeigt für den Zeitraum von Februar bis April 2025 eine Wahrscheinlichkeit von 32,6 %. Im Januar lag dieser Wert noch bei 44,6 %. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt jedoch eine hohe ökonomische Unsicherheit bestehen, die vor allem durch neue US-Zölle und die bevorstehende Bundestagswahl bedingt ist. Der Indikator bleibt auf „gelb-rot“, was auf eine konjunkturelle Unsicherheit hinweist, jedoch keine akute Rezessionsgefahr signalisiert, wie Böckler.de berichtet.

Ermutigende Trends bei Finanzmarktdaten und Stimmungsindikatoren, insbesondere ein Anstieg der Auftragseingänge in der Industrie im Dezember 2024, haben zur Abnahme des Rezessionsrisikos beigetragen. Es ist zu beachten, dass der Anstieg der Aufträge stark von Großaufträgen geprägt ist und nach mehreren Monaten schwacher Werte erfolgt. Dennoch könnte eine Eskalation im Zoll- und Handelskonflikt die positiven Entwicklungen gefährden. Diese Unsicherheit bremst auch die Binnennachfrage in Deutschland, was sich in stagnierenden Einzelhandelsumsätzen und einem gedämpften Verbrauchervertrauen äußert.

Notwendige Maßnahmen für Stabilität

Dr. Thomas Theobald, ein Konjunkturexperte am IMK, sowie Prof. Dr. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK, betonen die Notwendigkeit eines umfangreichen Investitionsprogramms zur Modernisierung der Infrastruktur. Ein solches Programm könnte nicht nur kurzfristig die Konjunktur ankurbeln, sondern auch die Wirtschaft widerstandsfähiger gegenüber künftigen Handelskonflikten machen. Zudem wird eine Reform der Schuldenbremse und die Aufnahme von Krediten als entscheidend erachtet, um die positiven Effekte einer solchen Investitionsoffensive zu realisieren.

Zusätzlich stellt sich die Frage, ob die deutsche Wirtschaft möglicherweise bereits den Tiefpunkt der Energiekrise durchlaufen hat. Eine milde Rezession im Winterhalbjahr 2023 wird erwartet, jedoch weniger gravierend als zuvor befürchtet. Die aktuellen Daten des IMK zeigen eine weitere Verbesserung der Rezessionswahrscheinlichkeit, die in den vergangenen Monaten deutlich gesunken ist. Auch der Finanzmarkstressindex hat sich aufgehellt, was die eingetrübten Aussichten optimistischer erscheinen lässt, wie IMK-Boeckler.de berichtet.

Konjunkturbarometer im Blick

Ein weiterer wichtiger Indikator, das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), zeigt im Januar 2025 einen Wert von 87,7 Punkten, was einem Anstieg um 1,3 Punkte im Vergleich zum Dezember 2024 entspricht. Dieser Wert bleibt allerdings weiterhin unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum steht. Im Dezember 2024 lag das Barometer bei 86,4 Punkten, was einen Anstieg von 2,7 Punkten gegenüber November 2024 darstellt. Die Prognosen für die deutsche Wirtschaft wurden gesenkt, und eine Schrumpfung um 0,2 Prozent wird für 2024 erwartet, gefolgt von einer erhofften Belebung ab 2025, in dem ein Wachstum von 0,2 Prozent prognostiziert wird, und 2026 mit 1,2 Prozent, wie auf DIW.de dargelegt wird.

Insgesamt bleibt die deutsche Wirtschaft in einer herausfordernden Lage, die von Unsicherheiten und gemischten Signalen geprägt ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Rahmenbedingungen und globale Entwicklungen auf die wirtschaftliche Situation auswirken werden.