Am Sonntag, dem 23. Februar, steht Köln vor einer wichtigen Wahl. Über 731.000 Kölnerinnen und Kölner sind aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. Diese vorgezogenen Wahlen sind eine Folge des Zusammenbruchs der Ampel-Koalition im November 2023. Die Stadt ist in vier Wahlkreise unterteilt: 92 Köln I, 93 Köln II, 94 Köln III und 100 Leverkusen – Köln IV. Mit der Erststimme werden die Wahlkreisabgeordneten direkt gewählt, während die Zweitstimme der Landesliste einer Partei gilt. Insgesamt treten 29 Parteien an, und für interessierte Wähler sind die Wahl-O-Mat-Thesen auf www.wahl-o-mat.de verfügbar.

Die Karnevalszeit in Köln steht ebenfalls vor der Tür. Weiberfastnacht, der traditionelle Auftakt des Straßenkarnevals, beginnt in weniger als zwei Wochen. Am Dienstagmittag präsentieren Stadt Köln und Polizei ein Sicherheitskonzept, um den feiernden Bürgerinnen und Bürgern ein sicheres Fest zu ermöglichen.

Der Geisterzug: Ein kulturelles und politisches Spektakel

Am Samstag, dem 22. Februar, findet der Kölner Geisterzug statt, der ab 18 Uhr beginnt. Dieser Umzug, der seit 1991 in die Karnevalsfeierlichkeiten integriert ist, hat sich zu einer politischen Demonstration entwickelt. Verkleidet als Hexen, Vampire und Gespenster, wird die Teilnehmerzahl traditionell groß sein. In diesem Jahr lautet das Motto: „Mer bruche Jeld för Kultur, do sin mer Jeister stur“ („Wir brauchen Geld für Kultur, da sind wir Geister stur“). Der Zug führt durch die Innenstadt und bietet eine alternative Form des Karnevals, die durch düstere, aber dennoch karnevalistische Verkleidungen geprägt ist. Im Fokus steht in diesem Jahr die Forderung nach mehr finanzieller Unterstützung für kulturelle Projekte.

Der Geisterzug ist nicht nur ein farbenfrohes Spektakel, sondern auch eine Plattform für politische Äußerungen. Marc Bunse vom Verband der Rheinisch-Bergisch-Märkischen Karnevalsgesellschaften stellt fest, dass politische Themen im Karneval immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dies zeigt sich auch beim Geisterzug, der in diesem Jahr aktuelle Anliegen aus dem Kulturbereich thematisiert.

Politik und Karneval: Ein schmaler Grat

Der Karneval wird oft als eine Zeit des Eskapismus und der Flucht aus dem Alltag betrachtet. Dennoch hat sich gezeigt, dass viele Karnevalisten einer stärkeren Verbindung zur Politik offen gegenüberstehen. So plant das Bistum Münster, im Rosenmontagszug für mehr Demokratie zu werben und sich deutlich gegen die AfD zu positionieren. Guido Cantz, ein bekannter Kölner Karnevalist, hebt hervor, dass sich das Publikum zunehmend mit politischen Themen identifiziert, weshalb Wahlkampf in vielen Reden und Auftritten integriert wird.

Für den Geisterzug sind keine vorherigen Anmeldungen erforderlich, was die Zugänglichkeit erhöht. Die Musik wird handgemacht und kommt von Trommel- oder Sambagruppen, die die Teilnehmer begleiten. Auf Wurfmaterial wie Kamelle oder Strüßjer wird verzichtet, um den Fokus auf die politischen Botschaften zu legen. Weitere Informationen sind auf www.geisterzug.de verfügbar.

Zusätzlich zur Karnevalsaktion gibt es in Köln auch neue Gesichter, die im Wettbewerb um den deutschen Act für den Eurovision Song Contest 2025 antreten. Vier Künstlerinnen und Künstler aus Köln haben es ins Halbfinale geschafft. Die entsprechenden Shows zur Auswahl werden am Samstag, dem 22. Februar, auf RTL und RTLplus ausgestrahlt, während das Finale dann am 1. März in der ARD stattfindet.