Am 17. Februar 2025 ist die Situation entlang der Elbe angespannt. Hochwasserwarnungen sind aktuell in Sachsen aktiv. Die Elbe, einer der größten Flüsse Europas, entspringt in Tschechien und fließt durch zahlreiche Städte, darunter Dresden, Dessau und Magdeburg, bis zur Mündung in die Nordsee bei Brunsbüttel. Der Pegelstand in Dresden hat bereits alarmierende Werte erreicht und überschritt am Mittwoch die Marke von 6 Metern, was Alarmstufe 3 auslöste. In Schöna wird der Hochwasserscheitel in der zweiten Nachthälfte zum Donnerstag erwartet.
Aktuelle Pegelstände zeigen folgende kritische Werte:
Standart | Höhe (cm) |
---|---|
Mittleres Niedrigwasser (MNW) | 82 |
Mittlerer Wasserstand (MW) | 172 |
Mittlerer Hochwasserstand (MHW) | 505 |
Niedrigstes Niedrigwasser (NNW) | 30 |
Höchstes Hochwasser (HHW) | 1204 |
Alarmstufen und Vorbereitungen
Aktuell wird an sächsischen Elbpegeln Alarmstufe 3 aufrechterhalten, wobei es zu Überflutungen von bebaute Flächen und Straßen kommen kann. In den Kommunen entlang der Oder werden Krisenstäbe eingerichtet, um Hochwasserschutzmaßnahmen zu koordinieren. Für die betroffenen Gebiete in Frankfurt (Oder) wurden Spundwände errichtet, und eine Hotline für Betroffene steht bereit, um schnell Hilfe leisten zu können.
Die Freiwilligen Deichläufer sind ebenfalls aufgerufen, um Schäden an Dämmen frühzeitig zu erkennen. Währenddessen haben Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz bereits Hilfslieferungen an die Hochwassergebiete in Polen geleitet.
Klimawandel und Hochwasserrisiken
Die schwerwiegenden Hochwasserereignisse sind nicht nur lokal begrenzt, sondern haben auch weitreichende Ursachen. Laut einer Studie der EU-geförderten Forschungsgruppe ClimaMeter sind die vermehrten Hochwasserereignisse eine direkte Folge des Klimawandels und der damit verbundenen Erderwärmung. Extremwetterbedingungen, wie die gegenwärtigen Starkregenfälle, können nicht allein durch natürliche Klimaveränderungen erklärt werden; vielmehr sind sie das Ergebnis stabilerer Wetterlagen, die durch den Klimawandel verursacht werden.
Die Prognosen zeigen, dass in den kommenden Tagen extrem starker Regen in Mitteleuropa erwartet wird, der bis zu 350 Liter pro Quadratmeter betragen könnte. Solche Ereignisse könnten in Zukunft noch häufiger werden. Experten warnen, dass die Zahl der Menschen, die von Hochwasser betroffen sein könnten, auf etwa 400.000 in Deutschland ansteigen könnte, wenn keine entsprechenden Maßnahmen zur Hochwasservorsorge getroffen werden.
Laut einem Bericht wird dringend mehr in Klimaanpassungskonzepte investiert, da 77% der befragten Kommunen bereits die Auswirkungen des Klimawandels spüren, jedoch nur 12% ein angepasstes Konzept entwickeln konnten. Maßnahmen wie Auenrenaturierung und die Schaffung von Ausgleichsflächen sind notwendig, um zukünftigen Hochwasserereignissen besser begegnen zu können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht nur der aktuelle Stand der Wasserpegel entlang der Elbe kritisch ist, sondern auch die zugrunde liegenden klimatischen Veränderungen eine ernsthafte Bedrohung darstellen, die sowohl lokal als auch regional dringend adressiert werden muss. Beratungen zur Hochwasservorsorge und Unterstützung für betroffene Gebiete sind jetzt wichtiger denn je.