Möbel Rieger, eines der größten Möbelhäuser in Baden-Württemberg, steht vor einem wichtigen Jahr, da das Unternehmen 2025 sein 75-jähriges Bestehen feiert. Inhaber Benno Rieger blickt optimistisch in die Zukunft und plant einen Umsatz von 210 Millionen Euro. Die Expansion nach Aalen, die 1975 begann, verlief trotz anfänglichen Widerstands seines Großvaters erfolgreich. Die erste Filiale in Aalen erstreckte sich über eine Fläche von 8.000 Quadratmetern und wurde seitdem stetig ausgebaut.
Benno Rieger, der das Unternehmen in dritter Generation leitet, wurde schrittweise ins Unternehmen integriert, um sich auf seine Rolle vorzubereiten. Er übernahm 1997 die Geschäftsführung, nachdem sein Vater Egon Rieger aus familiären Gründen ausschied. Ein Generationenkonflikt erreichte 2009 seinen Höhepunkt, doch das Verhältnis zu seinen Eltern hat sich seit seiner Rückkehr im Jahr 2012 wieder verbessert. Sie sind nach wie vor aktiv in das Unternehmen involviert.
Herausforderungen und Perspektiven in der Möbelbranche
Die Corona-Pandemie hat auch bei Möbel Rieger ihre Spuren hinterlassen, da das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von rund zehn Prozent hinnehmen musste. Zudem hat der Ukraine-Krieg die Zulieferketten stark beeinträchtigt, insbesondere bei Materialien wie Spanplatten und Stahl. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Rieger optimistisch und hofft auf eine Verbesserung der Konsumlaune in Deutschland.
Im Zuge des 75-jährigen Bestehens sind mehrere Jubiläumsaktionen geplant, die darauf abzielen, die Firmenkonjunktur zu fördern. Um die Marke weiter zu stärken, wurde jüngst ein TV-Spot vor der Tagesschau erfolgreich platziert. In Aalen und weiteren Städten beschäftigt Möbel Rieger rund 1.300 Mitarbeiter.
Im Vergleich dazu kämpft die Möbel-Martin-Gruppe, das größte Möbeleinzelhandelsunternehmen in Südwestdeutschland, mit größeren Herausforderungen. Laut Informationen von Merkur plant das Unternehmen, rund 330 Arbeitsplätze abzubauen, was etwa 20 Prozent der Belegschaft entspricht. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben und muss auf die finanziellen Schwierigkeiten reagieren.
Die Möbelindustrie als Ganzes sieht sich mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie steigenden Kosten für Strom und Rohstoffe konfrontiert. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, plant Möbel Martin daher die Prozesse zu optimieren und die Strukturen zu verschlanken.
Die Entwicklungen bei Möbel Rieger und Möbel Martin sind ein Spiegelbild der Herausforderungen, mit denen die Möbelbranche derzeit konfrontiert ist. Während Möbel Rieger optimistisch in die Zukunft blickt, muss Möbel Martin drastische Maßnahmen ergreifen, um in einem schwierigen Marktumfeld bestehen zu können.