Schnee und Glätte haben in der Nacht zu Montag im Umkreis von Magdeburg zu mehreren Verkehrsunfällen geführt. Laut Polizei kam es auf den Autobahnen A2 und A36 zu vier Unglücken. Dabei wurden insgesamt vier Menschen leicht und ein weiterer schwer verletzt. Insbesondere auf der A2, Höhe Lostau im Landkreis Jerichower Land, ereigneten sich zwei Unfälle, bei denen Autofahrer offenbar die durch Glätte verlängerten Bremswege unterschätzten. Die Autobahn war auf diesem Abschnitt für fast drei Stunden gesperrt. Auf der A36 kam es zu zwei weiteren Vorfällen, bei denen die Fahrer von der Straße abkamen, jedoch ohne Zusammenprall oder weiteren Schaden. Die Polizei warnte bereits vor weiteren Verkehrseinschränkungen aufgrund des anhaltenden Schneefalls, wie auch faz.net berichtete.
Die winterlichen Bedingungen beeinträchtigten nicht nur den Straßenverkehr, sondern auch den öffentlichen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt. In Landkreisen wie Wittenberg und Saalekreis musste der Busverkehr, insbesondere für Schüler, zeitweise eingestellt werden, während in anderen Regionen, wie im Salzlandkreis und Anhalt-Bitterfeld, Verspätungen anhielten. Auf der A14 wurde die Autobahn nach einem Unfall zwischen Calbe und Schönebeck für vier Stunden gesperrt, als ein Lkw-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Auch auf der A9 in Dessau ereigneten sich mehrere Unfälle, was zu einer stundenlangen Sperrung führte und einen Gesamtschaden von 55.000 Euro nach sich zog. In Unseburg mussten Insassen eines überschlagenen Fahrzeugs von der Feuerwehr gerettet werden, wie volksstimme.de berichtete.
Winterliche Gefahren für die Verkehrssicherheit
Die aktuellen Ereignisse verdeutlichen die erhöhten Gefahrensituationen, die winterliche Wetterbedingungen mit sich bringen. Historisch betrachtet gab es im Jahr 2010 eine hohe Anzahl von Straßenverkehrsunfällen aufgrund winterlicher Straßenverhältnisse in den Monaten Januar, Februar und Dezember. Schnee- und Eisglätte waren damals mitursächlich für nahezu doppelt so viele Unfälle mit Personenschaden im Vergleich zu anderen Jahren. Trotz einer allgemeinen Abnahme der Unfälle mit Personenschaden in diesen Monaten zeigen die jüngsten Vorfälle, dass winterliche Wetterbedingungen eine beständige Bedrohung für die Verkehrssicherheit darstellen. Die Verantwortung für die Sicherheit im Straßenverkehr liegt bei den Verkehrsteilnehmenden, die sich über Gefahren informieren und entsprechende Warnhinweise beachten sollten, so das Umweltbundesamt.
Besonders in den Herbst- und Wintermonaten steigt die Unfallgefahr, da Verkehrsteilnehmende oft nicht ausreichend auf die glatten Fahrbahnen vorbereitet sind. Das Forschungsprogramm „Adaptation der Straßenverkehrsinfrastruktur an den Klimawandel (AdSVIS)“, welches 2011 ins Leben gerufen wurde, soll dabei helfen, Klimarisiken für das Bundesfernstraßennetz zu ermitteln und die Verkehrsinfrastrukturen adäquat anzupassen. In Anbetracht der häufigeren winterlichen Wetterlagen ist es von höchster Wichtigkeit, angemessen auf die sich verändernden Bedingungen zu reagieren.