Am Sonntag, den 16. Februar 2025, wurden die Ergebnisse der Wertholzversteigerung in Bopfingen bekannt gegeben. Diese Veranstaltung gilt als die größte Versteigerung von Baumstämmen im süddeutschen Raum. Landrat Joachim Bläse (CDU) vermeldete, dass über 100 Interessierte die Veranstaltung besuchten, um die über 1.500 versteigerten Stämme und insgesamt 2.521 Festmeter Holz zu begutachten.

Von den versteigerten Stämmen entfallen mehr als die Hälfte auf Eichen, wobei insgesamt 29 verschiedene Baumarten angeboten wurden. Der höchste Preis wurde für einen Eichenstamm mit 2,2 Festmetern erzielt: stolze 5.521 Euro. Dennoch wurde festgestellt, dass die gesamte Versteigerung mit einem Erlös von gut 1,1 Millionen Euro einen Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeigt. Besonders auffällig ist der Preisrückgang bei Eichenholz, das um 24 Prozent fiel.

Marktbedingungen und Preistrends

Als Hauptgründe für den Rückgang der Holzpreise wurden eine schwächelnde Bauwirtschaft sowie ein sinkender Absatz von Eichenfässern für Weinbrand identifiziert. Zu den belastenden Faktoren zählen zudem hohe Zölle aus China auf europäischen Weinbrand, die sich negativ auf den Markt auswirken. Trotz dieser Herausforderungen zeigten sich kürzlich durchgeführte Laubholzversteigerungen, wie die 19. Laubholzversteigerung in Heiligenkreuz, als Erfolg. Dort nahmen 142 Waldbauern und Forstbetriebe teil, wobei die Nachfrage nach hochwertigem Laubholz konstant blieb. Für Eichenholz bleibt das Interesse weiterhin hoch, es ist nach wie vor das gefragteste Trendholz.

In Heiligenkreuz wurde ein höchstes Gebot pro Festmeter für Walnuss mit 2.878 Euro erzielt, während der Durchschnittspreis für angeliefertes Holz bei 467 Euro pro Festmeter lag. Diese Veranstaltungen fördern nicht nur die Preisgestaltung, sondern auch das Bewusstsein für den Wert heimischer Hölzer.

Internationale Marktdynamiken

Zusätzlich sind international die Holzpreise im Aufwärtstrend, insbesondere für Schnittholz, das stark in die USA exportiert wird. Dort erzielen Lieferanten derzeit sehr gute Preise, was durch die kürzlich eingeführten 25-prozentigen Zölle auf kanadisches Nadelschnittholz in den USA ab dem 1. Februar 2025 verstärkt wird. Analysten warnen jedoch, dass Maßnahmen zur Stimulierung des US-Wohnungsbaus, die unter dem früheren Präsidenten Trump initiiert wurden, die Nachfrage nach importiertem Schnittholz bremsen könnten.

Die komplexen Entwicklungen auf dem Holzmarkt, sowohl lokal als auch international, machen deutlich, dass Waldbesitzer und Forstbetriebe in einer herausfordernden, aber dynamischen Marktsituation operieren müssen. Während Preisrückgänge im heimischen Markt festzustellen sind, gibt es in anderen Segmenten, wie dem Export von Schnittholz, Aufwärtstrends, die zur Stabilisierung beitragen könnten.

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass sich die Marktentwicklung positiv gestaltet und die Herausforderungen im Bauwesen und im Exportsektor gemeistert werden können.

Insgesamt zeigen die aktuellen Marktgegebenheiten, wie wichtig fundierte Strategien in der Waldbewirtschaftung sind, um auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu bleiben.

Weitere Informationen zur Versteigerung in Bopfingen finden Sie bei SWR, zur Laubholzversteigerung in Heiligenkreuz bei Landwirtschaftskammer NÖ und zur allgemeinen Marktentwicklung bei Agrarheute.