Am 16. Februar 2025 versammelten sich in Berlin Zehntausende Menschen, um für Demokratie zu demonstrieren und ein Zeichen gegen den Rechtsextremismus zu setzen. Laut den Angaben der Polizei nahmen rund 30.000 Demonstrierende an der Kundgebung auf dem Bebelplatz teil, während die Organisatoren von etwa 38.000 Teilnehmern berichten. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Hand in Hand“ stand und von einem Bündnis aus 66 Organisationen organisiert wurde, stellte eine Reaktion auf die zunehmende Normalisierung rechter Positionen dar, die besonders durch die Zusammenarbeit von Union und AfD in der Bundestagsabstimmung zur Migrationspolitik offensive Ausdruck fanden. Prominente Unterstützer wie Musiker Herbert Grönemeyer und Bela B. von Die Ärzte sorgten für zusätzliche Aufmerksamkeit und motivierten die Teilnehmer, sich aktiv für eine weltoffene Gesellschaft einzusetzen. Grönemeyer betonte in seiner Ansprache die Bedeutung, bei den kommenden Wahlen demokratische Parteien zu unterstützen, da unsere Demokratie „heftig angegriffen“ werde.

Parallel zu den Berliner Protesten fanden am selben Wochenende auch in anderen Städten und Regionen Deutschlands Demonstrationen statt. In Brandenburg, wo unklare Teilnehmerzahlen gemeldet wurden, kam es in Städten wie Schwedt und Luckenwalde zu Menschenketten und Umzügen. Insgesamt war eine bundesweite Protestwelle zu verzeichnen, die ihren Anfang im Januar nahm, als im Bundestag Anträge zur Verschärfung der Migrationspolitik mit den Stimmen der AfD verabschiedet wurden. In Reaktion darauf mobilisierten Initiativen landesweit. Auch in Frankfurt am Main demonstrierten laut Hessischem Rundfunk etwa 15.000 Menschen unter dem Motto: „Wähl‘ Liebe und Demokratie, statt Hass und Diskriminierung“.

Weitere Protestaktionen bundesweit

Die Proteste erstreckten sich nicht nur auf Berlin. In München zum Beispiel versammelten sich nach Angaben der Veranstalter über 320.000 Menschen unter dem Motto „Demokratie braucht Dich“. Diese Veranstaltung verlief friedlich und setzte ein deutliches Zeichen für Vielfalt und gegen Ausgrenzung. Auch an anderen Orten wie Hannover, wo 24.000 Menschen unterwegs waren, demonstrierten viele gegen den Rechtsruck. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprach dabei von einem Tabubruch, den es künftig zu verhindern gelte. In Leipzig kam es zu einer friedlichen Demonstration von etwa 1.000 Menschen gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD.

Insgesamt demonstrierten am Wochenende deutschlandweit Hunderttausende gegen Rechtsextremismus und für ein vielfältiges Miteinander. Die Stimmung war überwiegend positiv, die Kluft zwischen den Anhängern rechtsextremer Positionen und den Befürwortern einer offenen Gesellschaft wurde deutlich. In Dortmund zählte die Polizei rund 2.900 Demonstranten, während der Veranstalter von 5.000 ausging. Auch in weiteren Städten des Landes, wie Bremen und Gießen, fanden zahlreiche Versammlungen statt, in denen die Bürger für Menschenwürde und Zusammenhalt eintraten.

Das klare Signal dieser Bewegungen ist: Die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands wenden sich entschieden gegen den anhaltenden Rechtsruck und setzen sich für eine demokratische und diverse Gesellschaft ein.

Für weitere Informationen zu den Demonstrationen und ihrer Bedeutung können die Artikel von Tagesschau, Zeit und Tagesschau konsultiert werden.