In Berlin-Mitte lebt Lena Petersen seit über einem Jahrzehnt in einer 21 Quadratmeter großen „Tiny Flat“, die ihre Eltern 2014 für 40.000 Euro erwarben. Ihre Wohnung, so gestaltet, dass jeder Platz mit maximal zwölf Schritten erreichbar ist, bietet innovative Lösungen für das Wohnen auf engem Raum. Die multifunktionale Einrichtung umfasst unter anderem einen aufklappbaren Esstisch und eine Fensterbank, die als Schreibtisch dient. Gleichzeitig sorgt die hohe Decke von 3,30 Metern für ein luftiges Raumgefühl.

Petersens Wohnung verfügt über eine zweite Ebene mit einem Bett, das über eine Leiter erreichbar ist. Dieses Design maximiert den verfügbaren Raum und beherbergt sogar einen Waschtrockner und eine Mini-Spülmaschine in der Küche. Um das natürliche Licht optimal auszunutzen, wurde das Badezimmer clever in die Mitte der Wohnung versetzt und durch eine Glaswand erhellt.

Der Trend zu Mikro-Apartments

Die Nachfrage nach Mikro-Apartments nimmt weltweit zu, nicht zuletzt aufgrund steigender Lebenshaltungskosten in Städten. Stadtentwicklungsforscher Stefan Siedentop betont, dass vermehrt Menschen in Einpersonenhaushalten leben, was die Attraktivität von kleinen Wohnungen weiter steigert. Diese Apartments bieten in der Regel eine eigene Küche und ein Bad, was sie zwar nicht unbedingt als platzsparend klassifiziert, jedoch für viele attraktiv macht. Siedentop schlägt vor, dass kleine Wohnungen mit gemeinschaftlich genutzten Räumen eine bessere Lösung für das Platzproblem darstellen könnten.

Micro Housing hat auch in Deutschland an Beliebtheit gewonnen. Laut einer Umfrage von Interhyp konnten sich 2021 23 % der Deutschen vorstellen, in Minihäusern zu leben; ein Anstieg gegenüber 2019, als es erst 13 % waren. Gründe für diesen Trend sind unter anderem das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit sowie der Wunsch nach minimalistischem Leben. Menschen suchen zunehmend nach Möglichkeiten, ihre Ressourcen effizient zu nutzen und ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Investitionsmöglichkeiten und Herausforderungen

Die steigende Nachfrage nach Mikro-Apartments hat auch das Interesse von Investoren geweckt. Diese kleinen Wohnformen ermöglichen günstigeren Kaufpreis im Vergleich zu großen Immobilien und bieten eine höhere Rendite. Außerdem ist das Risiko von Leerständen geringer, da viele solche Wohnungen kurzfristig vermietet werden. MLP empfiehlt Interessierten eine Beratung, um herauszufinden, welche Investmentmöglichkeiten im Bereich Mikroapartments bestehen, wie beispielsweise vollmöblierte Apartments für Studierende oder Seniorenwohnungen in zentralen Lagen.

Die Herausforderungen dieser Wohnform liegen jedoch oft in den hohen Kosten pro Quadratmeter, die manchmal 20 Euro und mehr betragen, was sie für bezahlbares Wohnen weniger geeignet macht. Die Gestaltung kleiner Räume erfordert kreative Lösungen wie die Nutzung von vertikalem Raum, offene Raumgestaltung und den Einsatz von multifunktionalen Möbeln, wie es auch in Petersens Wohnung praktiziert wird. Diese Trends zeigen, dass das Leben auf kleinem Raum nicht nur eine Frage des Wohnens, sondern auch eine Lebensphilosophie ist, die Nachhaltigkeit und bewussten Konsum fördert.

Lena Petersen hat sich an ihr Leben in der „Tiny Flat“ gewöhnt und schätzt nicht nur die niedrigeren Heizkosten, sondern auch den geringen Reinigungsaufwand. Eine Berliner Familie, die auf 49 Quadratmetern lebt, verfolgt ebenfalls einen minimalistischen Lebensstil, um mehr Zeit füreinander zu haben. Der Wandel hin zu solchen Wohnformen verdeutlicht das bedeutende Potenzial für kreative Raumlösungen in urbanen Umgebungen.

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