Bernsteinsammler an den Stränden Norddeutschlands haben derzeit Großes zu berichten. Die an Küsten von Mecklenburg-Vorpommern sowie an der Nordseeküste beliebten Strände zeigen sich als wahre Schatztruhen für Bernstein-Liebhaber. Besonders in St. Peter-Ording (Schleswig-Holstein) sorgte eine Urlauberin kürzlich für Furore in einer Facebook-Gruppe, als sie Krusten Kandis als „Bernstein“ anbot. Diese humorvolle Aktion spaltete die Nutzergemeinde: Während viele über den Scherz amüsiert waren, fanden andere es eher unangebracht, nicht zuletzt angesichts der Gefahren, die bei der Suche nach echtem Bernstein lauern können.
Um erfolgreich auf die Jagd nach Bernstein zu gehen, solltest du einige Tipps beachten. Die besten Chancen hast du in den Herbst- und Wintermonaten. Frühaufsteher haben zudem bessere Erfolgsaussichten, da stürmische Nächte oft frische Bernsteinvorkommen an den Strand spülen. In solchen Phasen, besonders nach einem Sturm, legen sich die besten Bedingungen zum Sammeln – der Meeresboden ist aufgelockert und freigelegt.
Die richtigen Bedingungen für die Suche
Das Wetter spielt bei der Bernsteinsuche eine entscheidende Rolle. Wetterfeste Kleidung ist unerlässlich, insbesondere wenn du im Wattenmeer auf Entdeckungstour gehst. Die besten Zeiten für die Suche sind nach Regengüssen und bei niedrigem Wasserstand, während ein Nordwest-Sturm zusätzliche Chancen auf erbeutete Schätze bieten kann. Empfohlen wird, die Suche am frühen Morgen zu starten. Eine UV-Taschenlampe kann dabei helfen, die kleinen Schätze im Dunkeln besser zu erkennen, da Bernstein darin leuchtet.
- Optimaler Zeitpunkt zur Bernsteinsuche:
- Niedrigwasser
- Nach einem Regenguss
- Früh am Morgen
Die besten Strände zum Suchen sind nicht nur in St. Peter-Ording, sondern auch in anderen Regionen. Orte wie Fischland-Darß-Zingst, Hiddensee, Rügen und Usedom an der Ostsee sowie Helgoland, Büsum und die Nordfriesischen Inseln an der Nordsee sind für ihre reichen Vorkommen bekannt. Viele Regionen bieten zudem Führungen zur Bernsteinsuche an, bei denen die Teilnehmer unterstützen können, die gefundenen Stücken in Schmuckstücke zu verwandeln.
Vorsicht vor gefährlichem Phosphor
Trotz der freudigen Suche sollte man stets vorsichtig sein. Phosphorklumpen, die oftmals mit Bernstein verwechselt werden, bergen ernsthafte Gefahren. Diese Überreste von Brandbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entzünden sich beim Kontakt mit Sauerstoff und können Brandverletzungen verursachen. Daher sollte beim Sammeln darauf geachtet werden, solche Stücke zu identifizieren und sicher abzulegen.
Um herauszufinden, ob ein gefundenes Stück tatsächlich Bernstein ist, können einige einfache Tests durchgeführt werden:
- Das Klopfen gegen einen Zahn erzeugt einen weichen Ton.
- Im salzhaltigen Wasser schwimmt Bernstein.
- Man kann Bernstein an einem Wolltuch reiben, um zu sehen, ob er sich elektrostatisch auflädt und kleine Papierschnipsel oder Haare anzieht.
Echte Bernsteine sind leicht, glänzen in der Sonne und kommen in unterschiedlichen Farben vor. Typische Farben sind hellbraun, honigbraun, weiß, hellgelb und rotbraun. Bernstein hat nicht nur geologische Bedeutung, sondern auch eine lange kulturelle Geschichte. Er wurde bereits vor 10.000 Jahren verwendet und galt in der Antike als wertvolles Handelsgut.
Die Faszination für Bernstein hält bis heute an, nicht zuletzt aufgrund seiner angeblichen heilenden Wirkungen, an die viele Menschen glauben. Doch egal ob Sammler oder Interessierte – die Suche nach diesem fossilen Harz bleibt ein aufregendes und potenziell gefährliches Abenteuer an den deutschen Küsten.
Für umfassende Informationen über das Thema Bernstein und die besten Suchtechniken können interessierte Leser mehr über die Hintergründe auf Nordkurier, St. Peter-Ording und NDR erfahren.