Frankreich nimmt eine entscheidende Rolle im Übergang zu nachhaltigeren Energiequellen ein, indem es plant, eines seiner letzten Kohlekraftwerke in Saint-Avold auf Gasbefeuerung umzustellen. Diese Umstellung ist Teil eines umfassenden Gesetzes, das voraussichtlich Ende März vom Senat beschlossen wird. Die französischen Behörden haben festgestellt, dass eine Umstellung auf Biomasse signifikant teurer gewesen wäre und die Kosten für ein neues Kraftwerk verursacht hätte. Daher wurde auch ein weiteres Kohlekraftwerk in Westfrankreich von der geplanten Biomasse-Umstellung abgerückt, da die Befeuerung mit Holzabfällen als technisch und wirtschaftlich nicht realistisch eingestuft wurde, wie faz.net berichtet.

Im Zuge dieser Entwicklungen wird erwartet, dass die Kohleverstromung in Frankreich bis 2027 vollständig beendet wird. Das zweite Kohlekraftwerk wird außer Betrieb genommen, während das bereits stillgelegte Kraftwerk in Saint-Avold während der Energiekrise 2022 zeitweise wieder in Betrieb genommen wurde. Die Umstellung auf Gasbetrieb ist für den Sommer 2026 geplant. Es ist bemerkenswert, dass Kohle im französischen Energiemix eine immer geringere Bedeutung hat; ihr Anteil an der Elektrizitätserzeugung lag zuletzt bei etwa 0,2 Prozent.

Vergleich mit Deutschland

<pIm Vergleich dazu ist die Lage in Deutschland deutlich anders. Rund ein Drittel des gesamten Stroms stammt dort aus Kohlekraftwerken, und der Anteil der Kohleverstromung hat in den letzten Jahren zugenommen. Ein grundlegender Aspekt dieser Entwicklung ist die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke im April 2023, die zu einem Anstieg der CO₂-Emissionen aus dem Stromsektor geführt hat. Jährlich werden in Deutschland über 300 Millionen Tonnen CO₂ emittiert. Experten betrachten Kohle in diesem Kontext als kurzfristige Übergangslösung zur Deckung des fehlenden Stroms, was die Dringlichkeit einer Energiewende unterstreicht, um die CO₂-Emissionen zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, wie auf studyflix.de erläutert wird.

Obwohl der Braunkohleabbau in Deutschland kostengünstig ist und viele Arbeitsplätze bietet, gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich seiner ökologischen Auswirkungen. Der Abbau könnte sowohl Wohngebiete als auch Naturflächen gefährden. Es wird daher als notwendig erachtet, vor dem angepeilten Jahr 2030 aus der Kohleverstromung auszusteigen, um langfristige Klimaschäden zu vermeiden.

Wichtige Erkenntnisse für die Zukunft

Die Umstellungen in Frankreich und Deutschland sind Teil eines größeren europäischen Trends hin zu erneuerbaren Energien. Während Frankreich den Kurs für den Kohleausstieg festlegt, muss Deutschland die Herausforderungen einer Energiewende aktiv angehen. Der Unterschied in der Nutzung von Kohlekraft zeigt, wie unterschiedlich die Ansätze in den beiden Ländern sind und bietet wertvolle Erkenntnisse darüber, wie man eine nachhaltige Energiezukunft gestalten kann. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von Agora Energiewende.