Ein unscheinbares Gemälde, das auf einem Flohmarkt in Minnesota für lediglich 50 Dollar erworben wurde, könnte sich als bisher unbekanntes Werk des weltberühmten Künstlers Vincent van Gogh entpuppen. Experten schätzen den Wert des Kunstwerks auf bis zu 15 Millionen Dollar. Diese aufregende Entdeckung wurde von der derwesten.de berichtet.
Der Käufer, der das Gemälde bei einem Antiquitätenhändler entdeckte, war von der Signatur „Elimar“ sowie den charakteristischen Pinselstrichen angezogen. Mallory Hirsch und ihr Team aus New York haben das Gemälde über einen Zeitraum von 18 Monaten intensiv untersucht und kamen zu dem Schluss, dass Van Gogh möglicherweise eine Neuinterpretation eines Bildes eines dänischen Fischers gemacht hat, das ursprünglich von Michael Ancher gemalt wurde. Diese Klärung schließt ein, dass das Gemälde während seines Aufenthalts in der psychiatrischen Anstalt in Saint-Remy-de-Provence entstand. Das Original des von Ancher geschaffenen Werkes ist im Skagen Museum in Amsterdam ausgestellt.
Wissenschaftliche Untersuchungen und Skepsis
Laut den Forschern könnte Van Gogh in seinen eigenen Worten „nicht einfach nur kopieren“, sondern vielmehr „in eine andere Sprache übersetzen“. Trotz dieser vielversprechenden Hinweise äußert die Kunstwelt Skepsis, da Van Gogh für seine Werke äußerst selten eine Signatur verwendete und es keine Aufzeichnungen über das neu entdeckte Gemälde gibt. Maxwell Anderson, ehemaliger Direktor des Whitney Museum of American Art, zeigt sich jedoch fasziniert von den Indizien, die für die Echtheit des Gemäldes sprechen. Sollte sich die Echtheit bestätigen, könnte dies den Käufer zu einem Millionär machen.
Die erhobenen und analysierten Informationen über Van Goghs Werke sind Teil der umfassenden Forschung, die auch das Van Gogh Museum betreibt. Hier wird besonders darauf geachtet, die Provenienz von Kunstwerken zu erforschen, die zwischen 1933 und 1945 zur Sammlung hinzugefügt wurden. Viele gestohlene Kunstwerke tauchten zwar später auf dem Kunstmarkt auf, aber eine Rückgabe an die rechtmäßigen Eigentümer bleibt ein wichtiges Thema.
Forschungsprojekte zur Provenienzkunst
In den letzten Jahren hat die Forschung zur Provenienz von Kunstwerken in den Niederlanden sowie international an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 1998 unterzeichneten die Niederlande zusammen mit 44 anderen Ländern die Washington Conference Principles on Nazi-Confiscated Art, um die Identifizierung gestohlener Kunstwerke zu fördern. Neue digitale Forschungsmethoden, die in den letzten zehn Jahren entwickelt wurden, haben zusätzliche Möglichkeiten zur Untersuchung eröffnet, die dazu beitragen, gestohlene Werke besser zu identifizieren und in die richtige Sammlung zurückzuführen.
Die bevorstehenden Forschungsresultate werden bald auf der Website des Van Gogh Museums veröffentlicht, wie vangoghmuseum.nl berichtet. Diese Entwicklungen unterstreichen die Dringlichkeit, sowohl historische als auch neu entdeckte Werke angemessen zu katalogisieren und auf deren Herkunft zu achten.
Es bleibt abzuwarten, ob sich der Verdacht über das kürzlich entdeckte Gemälde von Van Gogh bestätigt. Die Kunstwelt hält den Atem an und beobachtet gespannt, wie sich diese Geschichte entfalten wird.