Am 15. Februar 2025 fanden in mehreren deutschen Städten Demonstrationen unter dem Motto „Wähl Liebe“ statt, die organisiert wurden, um auf die Rechte queerer Menschen aufmerksam zu machen und einen klaren Stand gegen den zunehmenden Rechtsruck zu setzen. In Stuttgart, als zentraler Ort dieser Bewegung, demonstrierten rund 2.500 Teilnehmer, wie die SWR berichtet. Die inflow friedliche Demonstration fand auf dem Schlossplatz statt und stand im Zeichen der Forderungen nach einer offenen Gesellschaft und einer stärkeren Betonung der Menschenrechte.

Die Teilnehmer trugen Plakate mit Slogans wie „Hass ist keine Meinung“ und „Licht für Demokratie“. Unter den Forderungen der Demonstranten war die Aufnahme queerer Menschen ins Grundgesetz, ebenso wie die finanzielle Absicherung von Beratungsangeboten und Schutzräumen. Ein zentraler Aspekt war die Betonung, dass Transrechte auch Menschenrechte sind. Das Event wurde von Organisationen wie dem Bündnis für Demokratie und Menschenrechte und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützt.

Demonstrationen in ganz Deutschland

Parallel zu den Ereignissen in Stuttgart fanden an 55 Orten bundesweit Demonstrationen statt. In Karlsruhe versammelten sich mehrere tausend Menschen, die gegen Hass und für Menschenrechte eintraten. Das Motto „Wähl Liebe“ wurde auch dort lautstark verbreitet, und die Polizei meldete bis zu 5.000 Teilnehmer, während die Veranstalter von rund 10.000 Teilnehmern sprachen. Weitere Demonstrationen fanden in Mannheim und Heidelberg statt, hier wurden etwa 2.000 beziehungsweise 10.000 Teilnehmer registriert.

In der Hauptstadt Berlin nahm die queere Szene ebenfalls deutlich Stellung. Hier berichten Quellen wie RBB, dass die Veranstalter von etwa 15.000 Teilnehmern sprachen, während die Polizei von rund 6.000 ausging. Die Demonstration begann am Bundestag und zog über den Potsdamer Platz bis zum Nollendorfplatz in Schöneberg. Prominente Unterstützung erhielt die Veranstaltung durch die Dragqueen Conchita Wurst.

Wachsende Besorgnis über Verlust von Rechten

Die Redner auf den Demonstrationen kritisierten die Darstellung von Transmenschen als Feind und warnten vor den Folgen des Rechtsrucks, insbesondere im Kontext internationaler Entwicklungen wie in den USA. Thomas Hoffmann vom Berliner CSD-Verein betonte, dass die queere Bewegung nicht nur für mehr Rechte kämpfe, sondern gegen den Verlust bereits erkämpfter Rechte. Dies beziehe sich auf Errungenschaften wie das Selbstbestimmungsgesetz und die Ehe für alle, die als gefährdet wahrgenommen werden. Bei den Demos wurden insbesondere die AfD, CDU und BSW als politische Kräfte genannt, die an diesen Fortschritten rütteln wollen.

In anderen Städten wie Köln und Frankfurt am Main proliferierten die Demonstrationen ebenfalls. In Köln schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf bis zu 10.000, während in Frankfurt mehr als 15.000 Menschen auf die Straße gingen, wie die Tagesschau berichtete. In Frankfurt führte evangelischer Stadtdekan Holger Kamlah eine Schweigeminute für die Opfer eines Anschlags und machte so auf die Bedrohung aufmerksam, der queere Menschen ausgesetzt sind. Die Thematik der finanziellen Absicherung queerer Projekte und des Schutzes vor Hasskriminalität wurde von den CSD-Vertretern immer wieder betont.

Insgesamt verdeutlichte der Aktionstag die Notwendigkeit von Wachsamkeit gegen rechtsextreme Bestrebungen in Deutschland und den Aufruf zur Verteidigung von Rechten und Freiheiten für alle Bevölkerungsgruppen. Zehntausende nahmen an den Veranstaltungen teil, was eindrücklich das Engagement der queeren Gemeinschaft zeigt, ihre Stimme vor der bevorstehenden Bundestagswahl zu erheben.