In Ljubno, Slowenien, ereignete sich heute ein schwerer Vorfall beim Weltcup-Skispringen, der den Wettbewerb überschattete. Die Norwegerin Thea Minyan Bjoerseth führte nach dem ersten Durchgang, nachdem sie mit 97 Metern einen Schanzenrekord aufgestellt hatte. Doch im zweiten Durchgang stürzte sie bei der Landung, verkantete und überschlug sich mehrfach. Dabei fiel sie hart mit dem Kopf und Gesicht auf den Schnee und blieb regungslos liegen. Rettungskräfte eilten umgehend zur Hilfe und leisteten mehrere Minuten lang Erste Hilfe, bevor sie Bjoerseth schließlich auf einer Trage abtransportierten. Ihre ersten Diagnosen zeigten schmerzhafte Verletzungen am linken Knie und linken Ellenbogen. Ein Röntgenbild in Ljubljana soll Aufschluss über die Schwere der Verletzungen geben, wie Nationaltrainer Christian Meyer bestätigte.
Der Sturz von Bjoerseth kam für das norwegische Team überraschend, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden nordischen Ski-Weltmeisterschaften, die am 26. Februar in Trondheim beginnen. Ihr Sturz ließ die sportlichen Ergebnisse in den Hintergrund treten. Selina Freitag aus Oberwiesenthal, die im Wettbewerb den zweiten Platz belegte, äußerte sich betroffen über den Vorfall. Sie erzielte Sprünge von 89 und 94,5 Metern und liegt jetzt gut im Rennen um eine WM-Medaille.
Wettbewerbsergebnisse und ihre Bedeutung
Die Ergebnisse des Wettkampfs wurden durch Bjoerseths Sturz getrübt. Nika Prevc aus Slowenien gewann mit 90,5 und 95 Metern und baute ihre Führung im Gesamtweltcup aus. Freitag folgte mit 240,6 Punkten, während Katharina Schmid sich mit einem starken zweiten Sprung von Platz neun auf Rang sieben verbesserte. Luisa Görlich feierte ein Comeback und wurde 13. – weniger als ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss.
Die Verletzungsanfälligkeit im Skispringen
Der Vorfall verdeutlicht die Gefahren des Skispringens, die oft als verletzungsanfällig angesehen wird. Eine aktuelle Studie aus Norwegen, an der unter anderem Oleane Marthea Rebne Stenseth beteiligt ist, beleuchtet dieses Thema. Die Studie stellt fest, dass Skispringen im Vergleich zu anderen Skisportarten wie Ski Alpin oder Snowboard, die wenigen Verletzungen aufweist. Von 67 befragten Athletinnen gaben zehn an, eine Verletzungsdiagnose erhalten zu haben, was insgesamt 17 Verletzungen ergibt. Ein Großteil dieser Verletzungen resultierte aus Stürzen während des Telemark-Landevorgangs. Während weiterführende Untersuchungen in diesem Bereich nötig sind, bleibt das Skispringen dennoch eines der faszinierendsten, wenn auch riskanten Sportarten.
Der schockierende Sturz von Bjoerseth wird als Warnung für Athleten und Fans gleichermaßen wahrgenommen und zeigt die ständige Gefahr, vor der Sportler in dieser Disziplin stehen. Die Wettkampfgemeinschaft hofft, dass Bjoerseth schnell genesen wird und die bevorstehenden Weltmeisterschaften in Trondheim erfolgreich bestreiten kann.
Für weitere Informationen über den Vorfall und die Hintergründe besuchen Sie bitte Südkurier, Tag24 und Skispringen.com.