Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2.200 Kinder und Jugendliche an Krebs, während bei Erwachsenen rund eine halbe Million neue Fälle verzeichnet werden. Trotz dieser alarmierenden Zahlen überleben die meisten Kinder ihre Erkrankung. Besonders herausfordernd sind jedoch Rückfälle, bei denen oft nur wenig etablierte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dies führt dazu, dass Ärzte auf neu erschienene Publikationen zurückgreifen müssen, um potenzielle Therapien zu entwickeln, wie im Fall von Peter, der mit einem Weichgewebetumor diagnostiziert wurde und Rückfälle erlitt. Informationen von Tagesschau zufolge wird die Medikamententestung am Hopp-Kindertumorzentrum in Heidelberg von Ina Oehme geleitet.
Ein innovativer Ansatz im Kampf gegen den Krebs von Kindern sind die sogenannten Minitumoren. Diese winzigen Tumormodelle ermöglichen es, bis zu 80 verschiedene Medikamente gleichzeitig zu testen. Im INFORM-Programm werden diese Minitumoren aus Tumorproben der Patienten gezüchtet. In Peters Fall zeigte sich das Potenzial einer bestimmten Medikamentenkombination, die schließlich zu einer erfolgreichen Behandlung führte. Dennoch bleibt festzuhalten, dass klinische Studien für speziell entwickelte Medikamente für Kinder selten sind und die Forschung in diesem Bereich dringend Unterstützung benötigt.
Fortschritte in der Krebsforschung
In jüngster Zeit gibt es Fortschritte bei der Forschung zu unterschiedlichen Krebserkrankungen, insbesondere zur akuten myeloischen Leukämie (AML). Professor Jan-Henning Klusmann hat bedeutende Fortschritte bei der Testung von mikro-RNAs zur Behandlung dieser Erkrankung gemacht. Diese neuen RNA-basierten Therapien könnten in den nächsten 5 bis 10 Jahren an der Universitäts-Kinderklinik Frankfurt eingesetzt werden, wie der Bericht von Kinderkrebs Frankfurt nahelegt. Das Projekt wird von einem Netzwerk aus Wissenschaftlern vorangetrieben und erhält finanzielle Unterstützung durch den Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V., der jährlich rund 1 Million Euro bereitstellt.
Ziel dieser Forschung ist es, Therapien schnellstmöglich von präklinischen Studien in die klinische Anwendung zu übertragen. Diese Initiative spiegelt den generellen Trend wider, dass Kinder spezielle, für sie entwickelte Therapien benötigen, da sie hinsichtlich der Krankheitsentwicklung und der Therapieansprechen keine „kleinen Erwachsenen“ sind.
Kinderkrebs als Forschungsschwerpunkt
Die Gesellschaft für KinderKrebsForschung setzt sich bundesweit für die Verbesserung der Überlebenschancen bei Krebserkrankungen im Kindesalter ein. Trotz einiger Fortschritte in der Therapie sind die Überlebenschancen für viele Kinder weiterhin unzureichend. Die häufigsten Krebsarten bei Kindern sind akute lymphoblastische Leukämien, Hirntumoren und Neuroblastome. Diese Erkrankungen zeichnen sich oft durch unspezifische Symptome aus, was die frühe Diagnose erschwert. Daher ist es wichtig, bei Verdacht eine Spezialambulanz zu konsultieren, um zielgerichtete Diagnoseschritte einzuleiten, wie sie von Kinder Krebs Forschung beschrieben werden.
Die Prognosen haben sich seit den 1950er Jahren, als nahezu alle Kinder mit bösartigen Erkrankungen starben, erheblich verbessert. Dennoch benötigen einige Patienten alternative Behandlungsansätze, da sie nicht ausreichend auf Standardtherapien ansprechen oder Rückfälle erleiden. Um die Heilungschancen weiter zu erhöhen, ist Forschung in der Grundlagenforschung, translationaler Forschung sowie in klinischen Studien und Medizintechnik erforderlich. Das übergeordnete Ziel der Kinderhämatologie und Onkologie bleibt es, jedem betroffenen Kind eine realistische Heilungschance zu ermöglichen.