Am Samstag, dem 16. Februar 2025, wird in der Kofferfabrik in Fürth die neue Kulturreihe „Queering the Stage“ mit ihrem ersten Event eröffnet. Diese Veranstaltung markiert die erste regelmäßige queere Bühne der Metropolregion Nürnberg. Die Organisatoren, Cris Ortega und JJ Herdegen, planen, unterhaltsame und vielfältige queere Kunst zu präsentieren und damit Sichtbarkeit für queere Perspektiven zu schaffen. Die Veranstaltungsreihe wird alle zwei Monate mit unterschiedlichen Formaten zur Darstellung von Queerness fortgeführt.

Die Premiere wird von einem Poetry Slam begleitet, bei dem unter anderem die Künstler:innen Hannah Haberberger, Clara Hoenen und Rumo Wehrli auf der Bühne stehen werden. Die Moderation übernehmen Cris Ortega und JJ Herdegen, die bereits Erfahrung in der Organisation von Kulturveranstaltungen wie Poetry Slams und Theaterprojekten in der Region haben. Ziel der Reihe ist es, einen sicheren Raum für mehr Inspiration, Motivation und Repräsentation queeren Lebens zu schaffen, wo sich Zuschauer:innen und Künstler:innen ohne Angst vor Blicken oder Urteilen begegnen können.

Ein Raum für queere Identität

Besonders in Anbetracht der aktuellen Zunahme von Gewalt gegen queere Menschen ist die Schaffung sicherer Gemeinschaftsräume wichtiger denn je. Ortega und Herdegen betonen die Bedeutung von Zusammenhalt in der Vielfalt und wollen mit „Queering the Stage“ einen Ort schaffen, an dem die Vielfalt bewusst erlebt werden kann. Diese Sichtbarkeit und Sicherheit werden auch in ähnlichen Veranstaltungen während der Pride Weeks in Erlangen und Nürnberg angestrebt, wobei die queere Identität das ganze Jahr über im Fokus stehen soll.

Parallel zu diesen Bemühungen wird in der Mainzer Kunsthalle die Thematik queerer Lebensgeschichten in der bildenden Kunst behandelt. Künstler wie Philipp Gufler thematisieren queere Perspektiven und setzen sich für die Wahrnehmung queerer Künstler:innen in der Kunstgeschichte ein. Dies schließt historische Kontexte ein, wie die Antike, in der Intergeschlechtlichkeit durch Skulpturen von Hermaphroditen dokumentiert ist. Dank der LGBTIQ-Bewegung wird es zunehmend leichter, sich als queer zu outen und sichtbar zu sein, wie auch Andy Warhol in den 1960er-Jahren in seiner Kunst verdeutlichte.

Die Notwendigkeit queerer Kunst

Die Etablierung einer queeren Bühne in Fürth ist Teil eines größeren Trends, queere Kunst und Lebensrealitäten in den Vordergrund zu rücken. Gufler und andere Künstler setzen sich aktiv dafür ein, die Relevanz queerer Geschichten zu betonen und vor den Herausforderungen zu warnen, die noch bestehen. Die Freiheit in Lebensweise und künstlerischem Ausdruck ist nicht selbstverständlich, und das Bewusstsein für die Leistungen früherer Vorkämpfer:innen wird als notwendig erachtet, um in der heutigen Zeit weiterhin für Sichtbarkeit und Akzeptanz zu kämpfen.

In dieser dynamischen Zeit, in der Initiativen wie „Queering the Stage“ ins Leben gerufen werden, zeigt sich deutlich, wie wichtig Kunst und Kultur als Mittel sind, um die Lebensrealitäten und den Mut queerer Menschen zu präsentieren und sichtbar zu machen.

Weitere Informationen zur queeren Kunstgeschichte gibt es auf OSQAR.

Für Details zur Veranstaltung in der Kofferfabrik können Interessierte auf t-online.de nachlesen und mehr zur aktuellen Ausstellung in der Mainzer Kunsthalle auf SWR erfahren.