Bruno Kessler zeigte bei den Bahnrad-Europameisterschaften in Heusden-Zolder, Belgien, eine starke Leistung und belegte in der 4000-Meter-Einerverfolgung den 8. Platz. Mit einer Zeit von 4:11,144 Minuten sicherte er sich an diesem Wettkampftag wichtige Punkte für die deutsche Mannschaft. Dies geschah nur 18 Tage nach einem schweren Trainingsunfall auf Mallorca, bei dem Kessler und mehrere andere Nationalmannschaftskollegen von einem Auto angefahren wurden. Kessler erklärte, dass er inzwischen keine Schmerzen mehr habe und ihm es gut gehe.
Der Unfall ereignete sich am 27. Januar 2025 in der Nähe des Flughafens Palma de Mallorca und betraf sechs Athleten der deutschen Bahnrad-Nationalmannschaft. Insgesamt wurden diese ins Krankenhaus gebracht, jedoch bestand für keinen der Sportler Lebensgefahr. Unter den Verletzten waren neben Kessler auch Tobias Buck-Gramcko, Benjamin Boos, Max-David Briese, Moritz Augenstein und Louis Gentzik. Während Max-David Briese eine schwere Gehirnerschütterung und mehrere schmerzhafte Verletzungen erlitt, blieb die Sprint-Equipe um Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze unverletzt, da sie nicht Teil des Trainingslagers waren.
Unfallhergang und Folgen
Bundestrainer Lucas Schädlich, der zur Zeit des Vorfalls im Begleitfahrzeug saß, konnte den unglücklichen Vorfall beobachten. Ein 89-jähriger Fahrer hatte die Gruppe offensichtlich übersehen und fuhr frontal in sie hinein. Die Verletzungen einiger Athleten waren teils schwer und führten zu mehreren Frakturen, was in den kommenden Wochen zu langen Trainings- und Wettkampfpause führen könnte. Brüche und andere Verletzungen der Sportler führten ebenfalls zur Absage der für die Meisterschaft geplanten Mannschaftsverfolgung.
Bereits ein Wochen vorher war der Radsport von einem tragischen Vorfall betroffen: die italienische Nachwuchs-Radsportlerin Sara Piffer kam bei einem ähnlichen Unfall ums Leben. Diese Vorfälle werfen erneut ein Licht auf die Gefahren, denen Radsportler im Training ausgesetzt sind. Auch John Degenkolb erlitt 2016 bei einem Trainingsunfall ernsthafte Verletzungen.
Ergebnisse der ersten Wettkampftage
Trotz der angespannten Lage hat das deutsche Team nach drei von fünf Wettkampftagen bereits vier Medaillen gewonnen – darunter eine Goldmedaille, die Tim Torn Teutenberg im Ausscheidungsfahren errang. Auch andere Athleten zeigten starke Leistungen: Kessler schloss im Scratch-Rennen als Fünfter ab, während Lea Lin Teutenberg den 8. Platz im Mehrkampf Omnium belegte. Für Leon Arenz aus Bergisch Gladbach war das Turnier weniger erfreulich, er landete auf dem 18. Platz mit einer Zeit von 4:20,919 Minuten im gleichen Rennen wie Kessler.
Die letzten Tage der Europameisterschaften, die noch bis zum 15. Februar 2025 in Heusden-Zolder stattfinden, werden entscheidend sein für die Athleten, die sich durch den jüngsten Unfall motiviert zeigen. Die Rückkehr ins Wettkampfgeschehen wird für einige von ihnen jedoch eine Herausforderung darstellen.