Die Zeitschrift Amperland, eine wichtige Vierteljahresschrift für die Kreise Dachau, Freising und Fürstenfeldbruck, sieht sich gegenwärtig mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Geldgeber wie Landkreise und Städte haben ihre Mittel deutlich reduziert. Dieser Druck führte dazu, dass die Publikation zuletzt zwei Jahre pausieren musste, nachdem die Druckerei und Verlagsanstalt Bayerland ihren Vertrag gekündigt hat. In der Folge haben sowohl der Landkreis als auch die Stadt Freising ihr Engagement zurückgezogen. Freising hat zudem eine eigene Publikation namens Frigisinga gegründet. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Redaktion von Amperland aktiv auf der Suche nach Beiträgen zur lokalen Geschichte.
In einem Hoffnungsschimmer hat sich der EOS-Verlag der Missionsbenediktiner in Sankt Ottilien als neuer Partner gefunden, der die Aufgaben Druck, Versand und Verwaltung übernehmen wird. Die Redaktion hat sich verändert: Mit dem altersbedingten Rücktritt von Lother Altmann sind die beiden Vertreter aus Freising nicht mehr Teil des Teams. Neu hinzugekommen ist Birgitta Klemenz, die als Archivpflegerin des Landkreises Fürstenfeldbruck frischen Wind in die Redaktion bringt.
Interessante Beiträge und historisches Wissen
Chefredakteur Wilhelm Liebhart hat einen aufschlussreichen Beitrag über die Stiftungen des Adels an das Kloster Sankt Ulrich und Afra in Augsburg im 12. Jahrhundert verfasst. Er beschreibt, wie der Aristokrat Udalschalk aus Maisach um 1130 in voller Rüstung auftrat, um Mönch zu werden und ein Gut zu übergeben. Dabei wird auch die Familie Grunertshofen-Pfaffenhofen als bedeutende Förderer der Benediktiner in Augsburg gewürdigt.
In einem anderen Artikel thematisiert Franz Fürst alte Wege und Straßen, basierend auf dem Salbuch des Landgerichts Dachau von 1583. Er entdeckt eine Salzstraße und einen Moosweg, die möglicherweise auf keltische Ursprünge zurückgehen. Außerdem fasst Klaus Wollenberg die Geschichte der Künstlervereinigung zusammen, die ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Die erste öffentliche Kunstausstellung fand im Jahr 1904 statt und wurde ins Leben gerufen, um den Tourismus zu fördern. Ursprünglich nannte sich der Verein Kunstverein, bevor er 1924 seinen heutigen Namen erhielt. Willy Neumeier trat als Förderer der „Popularisierung der Heimatkunst“ auf und führte den Verein durch schwierige Zeiten, als er 1933 aufgrund des NS-Regimes aufgelöst werden musste. Die Neugründung fand dann 1948 statt.
Kulturelle Projekte und EU-Förderungen
In einem anderen kulturellen Projekt ist auch der Freisinger Kulturtempel Lindenkeller betroffen. Künstler Paul Langemann und Daniel Geiger haben den Aufgang des Lindenkellers neu gestaltet. Die Arbeiten begannen im vergangenen Spätherbst und umfassen innovative Beleuchtung und ein beeindruckendes 140 Quadratmeter großes Graffiti, das in bunten Farben den Freisinger Wappenbär darstellt. Grafische Elemente im Kunstwerk beziehen sich auf die Geschichte der Stadt Freising und sind inspiriert von der Historie des Lindenkellers. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 285.000 Euro, wobei 90 Prozent durch ein EU-Programm finanziert werden, wie die Seite Europa fördert Kultur informiert.
Der Förderfinder auf dieser Plattform hilft dabei, geeignete EU-Förderungen für Projekte im Kulturbereich zu finden. Nutzer können gezielt Fragen auswählen, um die passenden Programme zu finden. Alle Sparten des Kultur- und Kreativsektors, von Tanz über Theater bis hin zu Museen und kultureller Bildung, sind für das Förderprogramm offen.
Das erste Heft der Amperland für das Jahr 2025 hat 48 Seiten und wird zum Preis von 5 Euro angeboten. Bestellungen können per E-Mail an mail@eos-verlag.de gesendet werden.