Der SV Werder Bremen muss sich zur neuen Saison nach einem neuen Cheftrainer für die Frauenfußballmannschaft umsehen. Thomas Horsch, der seit April 2021 an der Spitze des Teams steht, hat entschieden, seinen Vertrag nicht zu verlängern und den Verein zum Saisonende zu verlassen. Die Ankündigung seines Abschieds kam einen Tag nach dem Einzug des Teams ins DFB-Pokal-Halbfinale, wo sie sich durch einen 1:0-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen qualifizierten. Horsch war zuvor seit 2017 in verschiedenen Trainerpositionen innerhalb des Vereins aktiv und blickt auf achteinhalb Jahre im Werder-Umfeld zurück.

Horsch erklärt, dass er sich einer neuen Aufgabe widmen möchte. Geschäftsführer Clemens Fritz bedauert die Entscheidung und hebt die positive Entwicklung des Frauenfußballs bei Werder Bremen hervor. Horsch hat während seiner Zeit als Trainer ein starkes Bundesliga-Team etabliert und ist maßgeblich an der Weiterentwicklung der Mannschaft beteiligt gewesen. Abteilungsleiterin Birte Brüggemann betont die Wichtigkeit der Trainerposition für die Kaderplanung der neuen Saison und äußert die Hoffnung auf eine schnelle Nachfolgeregelung.

Die Entwicklung des Frauenfußballs

Der Frauenfußball in Deutschland hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erfahren. Diese Entwicklung wird durch die Erfolge sowohl der National- als auch der Vereinsmannschaften unterstützt. Der DFB verfügt über ein hierarchisches Ligasystem mit über 400 Ligen und etwa 4500 Mannschaften. Die Frauen spielten bereits um 1900 Fußball, der jedoch zunächst als moralisch verwerflich galt. Nach einem Verbot des Frauenfußballs durch den DFB im Jahr 1955, das erst 1970 aufgehoben wurde, hat sich der Sport stetig weiterentwickelt.

Die erste offizielle deutsche Meisterschaft der Frauen fand 1974 statt, und seit der Gründung der Bundesliga im Jahr 1990 haben sich die Strukturen und das Interesse am Frauenfußball deutlich verbessert. Dennoch sind Zuschauerzahlen und Gehälter im Frauenfußball nach wie vor geringer als im Männerfußball, was sich in den Etats der Bundesligavereine widerspiegelt.

Ausblick auf die verbleibende Saison

Die Werder-Frauen stehen aktuell auf dem 8. Platz in der Bundesliga, und es stehen noch acht Partien in dieser Saison an. Horsch plant, die verbleibende Zeit bestmöglich zu nutzen, bevor er neue Wege geht. Der Verein ist nun gefordert, schnellstmöglich einen Nachfolger für Horsch zu finden, um die Kontinuität in der Kaderplanung für die kommende Saison sicherzustellen.

Die positive Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland und die Herausforderungen, vor denen Werder Bremen steht, werden weiterhin spannende Themen in der kommenden Zeit sein. Der Abschied von Thomas Horsch markiert das Ende einer Ära, zugleich bietet er jedoch auch Chancen für neue Impulse im Team.