Die 75. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) wurden am 13. Februar 2025 mit einer glamourösen Gala im Berlinale-Palast eröffnet. Highlight der Eröffnung war die Verleihung des Goldenen Ehrenbären an die britische Schauspielerin Tilda Swinton. Im Beisein von etwa 1.500 Gästen wurde Tilda Swinton für ihre herausragenden Leistungen in der Filmkunst geehrt. Der Preis wurde von Edward Berger überreicht, der ebenfalls Teil des diesjährigen Festivalkomitees ist.
In ihrer bewegenden Rede sprach Swinton über Themen wie Ausgrenzung, Verfolgung und die Notwendigkeit von Solidarität. Sie äußerte scharfe Kritik an den „unmenschlichen“ Handlungen, die unter dem Einfluss von „gierabhängigen Regierungen“ geschehen. Auch ein indirekter Hinweis auf Donald Trump fand in ihrem Redebeitrag Erwähnung. „Wir müssen auf die Komplizenschaft mit Planetenschädigern und Kriegsverbrechern achten“, forderte sie das Publikum auf. Swinton warnt zudem vor der Gefährdung der Kultur durch Streaming-Dienste und appellierte an die Zuschauer, die Kinos zu unterstützen.
Ein Festival im Zeichen der Menschlichkeit
Die Eröffnungszeremonie verlief kürzer als in den Vorjahren. Intendantin Tricia Tuttle und die Moderatorin Désirée Nosbusch führten durch das Programm. Tuttle, die seit April 2024 im Amt ist, betonte die Wichtigkeit des Dialogs und hob hervor, wie das Festival inmitten globaler Konflikte, wie den aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und in der Ukraine, eine Plattform für kulturellen Austausch bieten kann. Ein Moment der Stille wurde dem mutmaßlichen Attentat in München gewidmet, bei dem 30 Menschen verletzt wurden.
Auf dem roten Teppich wurde der israelische Geisel David Cunio gewürdigt, dessen Schicksal die Gäste sehr bewegte. Bei ruhigen Protesten hielten mehrere deutsche Schauspieler ein Foto von Cunio in die Kameras. Der dramatische Hintergrund zu diesem Akt wird durch den Film „A Letter to David“ verstärkt, der im Festival gezeigt wird.
Die Highlights des Wettbewerbs
Im Rahmen des Wettbewerbs konkurrieren in diesem Jahr 19 Filme um die begehrten Bären, darunter „Was Marielle weiß“ und „Yunan“ aus Deutschland sowie internationale Produktionen wie „Blue Moon“ von Richard Linklater und „Hot Milk“ von Rebecca Lenkiewicz. Im neu geschaffenen Wettbewerb „Perspectives“ gehen 14 Spielfilmdebüts ins Rennen. Die internationale Jury unter der Leitung von Todd Haynes wurde ebenfalls vorgestellt; zu den Mitgliedern zählen prominente Filmemacher wie Maria Schrader und Fan Bingbing.
Der Eröffnungsfilm „Das Licht“ von Tom Tykwer sorgte für ein fulminantes Festival-Opening. Die Berlinale findet in diesem Jahr von 13. bis 24. Februar 2025 statt und festigt weiterhin ihren Status als das größte Publikumsfestival der Welt. Swinton, die in 26 Filmen des Festivalprogramms mitgespielt hat, erinnerte sich an ihren ersten Besuch der Berlinale im Jahr 1986, was die Veranstaltung für sie besonders bedeutungsvoll macht.
Die Berlinale bleibt somit nicht nur ein Schaufenster des globalen Kinos, sondern auch ein Ort des Zusammenkommens und des Dialogs in einer angespannten Welt.
Für weitere Informationen können Sie die vollständigen Berichte auf rbb24, Deadline und Berlinale einsehen.