In den letzten Wochen hat sich der Widerstand gegen die Erweiterung des Fashion Outlets in Zweibrücken verstärkt. Der Stadtrat von Homburg hat beschlossen, gegen diese Erweiterung zu klagen. Dies wurde am 13. Februar 2025 bekannt gegeben und zeigt deutlich, dass in der Region unterschiedliche Meinungen zu diesem Projekt bestehen. Während einige Fraktionen die Möglichkeit sehen, Homburg als Einkaufsstandort aufzuwerten, warnen andere vor der möglichen Bedrohung für die lokale Einzelhandelslandschaft und die Innenstädte.

Der Homburger Bürgermeister Michael Forster betont, dass die Stadt die Pläne nicht widerspruchslos hinnehmen wird. Seine Stadt erhält Unterstützung in ihrer Klage gegen das Outlet, nachdem die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd die Widersprüche der Städte Homburg, Neunkirchen und Saarbrücken gegen die Erweiterung bereits abgelehnt hat. Die SGD verwies auf eine „mangelnde Widerspruchsbefugnis“ der Städte.

Juristische Auseinandersetzungen

Forster hat angekündigt, dass die Entscheidung der SGD von Anwälten eingehend geprüft wird, um die Erfolgsaussichten eines Rechtsstreits zu bewerten. Die Stadt plant, alle juristischen Mittel auszuschöpfen, sofern ein realistisches Erfolgspotential besteht. Die Klage könnte sich auf den Bebauungsplan des Zweckverbands im Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken stützen, der spezifische Regelungen über Warensortimente und Flächengrößen enthalten könnte. Hintergrund dieser rechtlichen Auseinandersetzung ist ein Antrag der Stadt Zweibrücken, die Verkaufsfläche von 21.000 auf 29.500 Quadratmeter zu erhöhen, was auch schon im August 2023 genehmigt wurde.

Die bereits fristgerecht erhobenen Widersprüche der beteiligten Städte wurden von der SGD abgelehnt, da das raumordnerische Ziel kein rechtliches Gehör für die Städte schafft. Forster sieht in der geplanten Ausweitung des Outlets eine ernsthafte Gefahr für die Innenstadtstrukturen der umliegenden Städte.

Stadtstrukturale und verkehrliche Herausforderungen

Die Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Outlet-Erweiterung stehen im Kontext größerer städtischer Herausforderungen. Laut einer Analyse sind Einzelhandelsstandorte zunehmend aus den Innenstädten in die Peripherie gewandert. Dies führt zu einer Zersiedelung der Städte und verödeten Innenstadtbereichen, während periphere Einkaufszentren entstehen, die oft schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind. Die Anziehungskraft dieser Einkaufszentren schwächt die zentrale Erreichbarkeit und trägt zur Abwicklung von städtischen Einnahmen in das Umland bei.

Diese Entwicklungen stellen nicht nur eine wirtschaftliche Bedrohung für Städte wie Homburg und Neunkirchen dar, sondern belasten auch die Verkehrsstruktur. Studien zeigen, dass der PKW-Anteil bei Erschließungen peripherer Standorte hoch ist und der Anteil öffentlicher Verkehrsmittel im Vergleich zu Innenstädten gering bleibt. Dies verursacht ökologische Probleme und sorgt dafür, dass insbesondere für Menschen ohne eigenen Pkw die Versorgung erschwert wird.

Die rechtlichen Schritte der Städte sind Teil eines umfassenderen strategischen Ansatzes, um zukünftige Stadtentwicklungen zu gestalten und den Einfluss externer Handelslagen zu begrenzen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, ob und wie die Städte in der Lage sind, gemeinsam gegen die Expansion der Zweibrücker Outlet zu kämpfen.

Die Entwicklungen um das Fashion Outlet stehen somit im Kontext von tiefgreifenden Veränderungen in der Einzelhandelslandschaft der Region, die nicht nur durch wirtschaftliche, sondern auch durch soziale und ökologische Aspekte geprägt sind.

Für weitere Informationen über die aktuelle Situation und die rechtlichen Schritte der betroffenen Städte, siehe Rheinpfalz, Blaulichtreport und FES.