Am 13. Februar 2025 ist der Berlinale-Palast von dichten Schneefällen umgeben, als die 75. Berlinale feierlich eröffnet wird. Der Rote Teppich, geschmückt durch die Anwesenheit von Film-, Society- und Politprominenz, zieht sich durch den winterlichen Abend. Unter den prominenten Gästen ist auch Sibel Kekilli, die mit Regisseur Ameer Fakher Eldin ankommt, um ihren Wettbewerbsfilm „Yunan“ vorzustellen.

Die ersten Schritte auf dem Roten Teppich werden von kreativen Modeentscheidungen und bewegenden politischen Botschaften begleitet. Anna Thalbach und Meret Becker enthüllen einen Schal mit der Aufschrift „Humanity for all“, während Luisa Neubauer in einer schillernden Satinrobe mit der Rückenschrift „Democracy dies in Daylight“ posiert. Die Namen Donald, Elon, Alice und Friedrich (mit Fragezeichen) zieren ihre Robe und sorgen für Aufsehen. Politische Äußerungen sind in diesem Jahr durchdachter und fokussierter als im Vorjahr, was die Gäste spürbar motiviert.

Politische Kontroversen rund um die Berlinale

Jedoch war nicht alles unbeschwert. Während des Festivals, das vom 13. bis 23. Februar läuft, kam es zu Kontroversen, die die politische Lage im Nahen Osten reflektieren. Politische Äußerungen von Preisträgern und Jurymitgliedern während der Abschlussgala stießen auf heftige Kritik von Berliner Politikern. Joe Chialo, Senator für Kultur, bezeichnete die Berlinale als von selbstgerechter anti-israelischer Propaganda geprägt. Auch Melanie Kühnemann-Grunow von der SPD äußerte, dass der Festivalruf Schaden erlitten habe.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner betonte die klare Position Berlins zur Verteidigung der Freiheit und Unterstützung Israels und wies die Verantwortung für das Leiden in Israel und im Gazastreifen der Hamas zu. Berlins Co-Direktorin Mariette Rissenbeek forderte während der Abschlusszeremonie, dass Hamas die Geiseln freilassen solle, während sie gleichzeitig Israel aufforderte, alles Mögliche zu tun, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu schützen.

Ein Blick in die Festivalgeschichte

Die Berlinale, die 2025 ihr 75. Jubiläum feiert, hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1951 zurückreicht, als das Festival im Titania-Palast in Steglitz eröffnet wurde. Der Film „Rebecca“ von Alfred Hitchcock war der erste Film, der bei diesem Festival aufgeführt wurde. Seitdem hat sich die Berlinale zu einem der bedeutendsten A-Festivals der Welt entwickelt und bietet seit den späten 1950er Jahren eine Plattform für europäische Produktionen.

In den vergangenen Jahren haben sich einige Herausforderungen gezeigt. Der Rückgang der Film- und Kinokultur am Potsdamer Platz und die Einführung neuer Sektionen, wie „Perspectives“ im „Stage Bluemax Theater“, sind nur einige der Veränderungen, die das Festival geprägt haben. Die Leitung unter der neuen Festivalchefin Tricia Tuttle, die von Kulturstaatsministerin Claudia Roth engagiert wurde, steht nun vor dem schwierigen Erbe, das die aktuellen politischen Kontroversen hinterlassen haben.

Mit einem vielfältigen Programm und zahlreichen prominenten Gästen wird die Berlinale 2025 hoffentlich auch die positiven Aspekte des Films und der Kunst in den Vordergrund stellen und die Diskussionen und Herausforderungen reflektieren, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist.