Der Mosaik-Jugendpreis 2025, der mit 9000 Euro dotiert ist, wurde heute verliehen und zeichnet Projekte aus, die ein starkes Zeichen für Vielfalt setzen und sich gegen Rassismus engagieren. In diesem Jahr gingen zwei der vier Preise nach Nürnberg: Das Projekt „We rock it“ von Sorush Mawlahi und dem Verein „we integrate e. V.“ sowie der „Black Culture Garden“ der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD – Nürnberg) e. V. Diese Projekte haben sich aus insgesamt 14 Bewerbungen hervorgetan, von denen fünf aus Nürnberg stammen, und zeigen auf eindrückliche Weise, wie innovative Ansätze zur Förderung von Integration und gegenseitigem Verständnis entstehen können. Die Preisverleihung findet am Montag, 17. März 2025, um 17 Uhr in der Kulturwerkstatt statt, um die vielfältigen Bemühungen gegen Diskriminierung zu feiern.

Der erste Platz, mit einem Preisgeld von 3000 Euro, geht an das Selbstverteidigungsprojekt von Asif Abdullah Haidary in München, das sich an Jugendliche und Erwachsene richtet, die Diskriminierung erfahren. Dieses Projekt konzentriert sich auf die Vermittlung physischer Selbstverteidigungstechniken und stärkt das Selbstbewusstsein seiner Teilnehmer. Workshops wurden bereits in Schulen, Vereinen und Verbänden durchgeführt, um den Betroffenen konkrete Hilfen zu bieten.

Preisträger und ihre Projekte

Der zweite Preis, der mit 2000 Euro dotiert ist, wird an den „Black Culture Garden“ in Nürnberg verliehen. Dieses Projekt umfasst eine Eventreihe, die von Mai bis September 2024 im Biergarten des ZBau in Nürnberg stattfinden soll. Hier wird eine Plattform für kreative Entfaltung und gemeinschaftliches Miteinander geboten, die Mal- und Bastelworkshops sowie kostenlose Tanzworkshops einschließt. Auch das Wissen über Schwarze Musik, Kunst und Geschichte wird hier vermittelt, um einen Beitrag zur Aufklärung zu leisten.

Den dritten Platz belegt das Filmprojekt „What they see“ von Jasmin Tran aus München, das mit 1000 Euro unterstützt wird. Dieser Film thematisiert Codeswitching bei People of Color (PoC) und beleuchtet den Druck, sich an unterschiedliche gesellschaftliche Erwartungen anzupassen.

Engagement gegen Rassismus in Bayern

Der Mosaik-Jugendpreis steht im Kontext einer wachsenden Bewegung gegen Rassismus in Bayern. Die AGABY, der Bayerische Jugendring (BJR) und das Netzwerk Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern (NRDB) haben in diesem Zusammenhang eine unabhängige Antirassismus- und Antidiskriminierungsstelle gefordert. Am 10. Dezember 2022 fand dazu die erste Landeskonferenz in der Akademie Caritas Pirckheimer Haus in Nürnberg statt, bei der über 100 Gäste aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik teilnahmen. Digitale Grußworte von Ferda Ataman, der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung, verdeutlichten die Dringlichkeit dieser Forderung.

Dr. Britta Schellenberg vom Zentrum „Den Menschen im Blick“ der Ludwig-Maximilians-Universität München lieferte einen wertvollen fachlichen Input, und die anschließende Diskussion beleuchtete die Möglichkeiten und Grenzen kommunaler Antidiskriminierungsstellen sowie Herausforderungen auf Landesebene. Diese Diskussion und die Arbeit in Thementischen zielen darauf ab, konkrete Anforderungen für eine landesweite Antirassismus- und Antidiskriminierungsstelle zu erarbeiten. Die Ergebnisse werden dokumentiert und sollen im Januar aufbereitet werden, um die politischen Entscheidungsträger mit mehr Nachdruck zu adressieren.

Für weitere Informationen zum Mosaik-Jugendpreis und den ausgezeichneten Projekten besuchen Sie bitte die Seiten von InFranken, München und AGABY.