Die Amphibienwanderung hat in Deutschland begonnen und zieht zahlreiche Frösche, Kröten und Molche auf der Suche nach Laichgewässern an. Besonders in Fürstenfeldbruck ist in den kommenden Wochen Vorsicht geboten. Ab Dienstag, den 18. Februar, werden hier wichtige Straßen gesperrt, um die Tiere vor dem Überfahren zu schützen. Die Sperrungen betreffen die Verbindungsstraße Alling – Germannsberg sowie die Strecke von Fürstenfeldbruck nach Pfaffing, und werden bis voraussichtlich Sonntag, den 13. April, andauern. Damit die Autofahrer die Umleitungen korrekt nutzen können, sind diese entsprechend ausgeschildert, und die Durchfahrt ist nicht erlaubt. Während der Sperrzeiten von 19 bis 6 Uhr (bis 29. März) und von 20 bis 6 Uhr (ab 30. März) ist besondere Vorsicht geboten.

Die betroffenen MVV-Linien, inklusive 838, 852 und 8500, erfahren ebenfalls Änderungen. Die Linie 838 zum Beispiel wird zwischen 19 und 20 Uhr umgeleitet, während Linien 852 Haltestellen wie „Pfaffing“, „Biburg“ und „Germannsberg“ nicht bedienen können.

Schutzzäune und Schutzmaßnahmen

Um die wandernden Amphibien zu schützen, sind in Deutschland bereits über tausend Amphibienschutzzäune aufgebaut worden. Diese Zäune sind Teil eines umfassenden Schutzprogramms, das nicht nur die Straßensperrungen beinhaltet, sondern auch den Bau von Amphibientunneln an Neubauten sowie die Unterstützung von freiwilligen Helfern, die die Tiere sicher über Straßen tragen. Fußgänger und Autofahrer sind gebeten, auf Schilder zur Amphibienwanderung zu achten und das Tempo zu reduzieren.

Das Wetter stellt aktuell eine Herausforderung für die Amphibienwanderung dar. Trotz der ersten Sichtungen von Teich- und Bergmolchen sowie Erdkröten vor zwei Wochen, bleiben die Temperaturen kalt, was viele Tiere dazu zwingt, in Erdlöchern Schutz zu suchen, wie der Deutsche Wetterdienst berichtet. Fertiggestellte Schutzzäune werden genutzt, während die Fangeimer vorerst geschlossen bleiben. Naturschutzgruppen suchen daher dringend nach Helfern, um die Zäune tatsächlich nutzen und die Kontrollen vornehmen zu können. Die Saison erstreckt sich normalerweise über zwei bis drei Monate, mit dem Höhepunkt gegen Mitte März.

Amphibien als gefährdete Tiere

Amphibien haben während ihrer Wanderung mehrere Gefahren zu überwinden. Eine Kröte benötigt beispielsweise bis zu 15 Minuten, um eine normale Straße zu überqueren, was den Tieren aus verschiedenen Gründen zum Verhängnis werden kann. Gullys, Lichtschächte und hohe Bordsteinkanten stellen zusätzliche Bedrohungen dar. Immobilienbesitzer sind aufgerufen, potenzielle Fallen durch Netze oder Abdeckungen zu sichern, um den Amphibien das Überleben zu erleichtern. In den letzten Jahren wurden bundesweit etwa 2.000 bis 3.000 Schutzzäune installiert, um die Gefahren zu verringern und eine sichere Überquerung der Straßen zu gewährleisten.

Insgesamt zeigt die Amphibienwanderung in Deutschland die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen und die Unterstützung der Öffentlichkeit. Jeder Schritt zur Erhaltung dieser bedrohten Tierarten ist unabdingbar, um deren Lebensräume zu sichern und den natürlichen Kreislauf zu bewahren.

Für weitere Informationen zu den Schutzmaßnahmen und Möglichkeiten zur Mithilfe können Interessierte die Webseiten von NABU sowie Karlsruher Naturkompass besuchen.

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