Für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 kandidiert die 40-jährige Nora Seitz für die CDU im Wahlkreis Chemnitz. Die Fleischereibetriebsinhaberin setzte sich in einer internen Kampfabstimmung gegen den 39-jährigen Michael Specht durch. Gemeinsam mit ihrer Mutter Elke und drei Mitarbeiterinnen führt sie eine Fleischerei auf dem Sonnenberg, wo sie nicht nur die Wurstproduktion leitet, sondern auch das Familientraditionshandwerk aktiv lebt. Ihre Mutter, anfangs skeptisch gegenüber den politischen Ambitionen ihrer Tochter, hat sich mittlerweile mit den Plänen arrangiert. Der Bundestag wird für Seitz eine wichtige Lobby für die Belange kleiner Handwerksbetriebe und Familienunternehmen darstellen.

Nora Seitz hat nicht den typischen Karriereweg in der CDU eingeschlagen und begann ihre politische Laufbahn in der Jungen Union. Neben ihrer politischen Tätigkeit engagiert sie sich auch im kulturellen Bereich und leitet einen Theater-Förderverein. Sie hat Bedenken hinsichtlich der Zukunft des 5-Sparten-Hauses in Chemnitz geäußert und wünscht sich ein höheres Interesse von der Stadtspitze.

Wahlkreis und Opposition

Im Wahlkreis Chemnitz stehen insgesamt 12 Direktkandidaten zur Wahl, darunter prominente Namen wie Detlef Müller von der SPD und Dr. Eberhardt Alexander Gauland von der AfD. Die komplette Liste der Kandidaten umfasst auch Norma Grube von der FDP, Marten Richard Henning von Die Linke und Christin Furtenbacher von den Grünen. Auch die Freien Wähler und Die PARTEI haben Kandidaten aufgestellt. Diese Vielfalt an Bewerbern zeigt das breite Spektrum an politischen Strömungen, die im Wahlkampf um die Gunst der Wähler buhlen.

Wahlrechtsreform und deren Auswirkungen

Die anstehende Bundestagswahl 2025 wird durch das neue Wahlrecht, das im Mai 2023 reformiert wurde, zur besonderen Wahl. Mit der Einführung der Zweitstimmendeckung können Parteien nur so viele Abgeordnete ins Parlament schicken, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht. Dies bedeutet, dass die Direktmandatsgewinner nicht mehr automatisch in den Bundestag einziehen, was die Rolle der Erststimme verringert.

Das Ziel dieser Reform ist es, den Bundestag von derzeit 736 Abgeordneten auf eine gesetzliche Regelgröße von 630 Sitzen zu verkleinern. Die Anzahl der Wahlkreise bleibt dabei bei 299. Um einen Einzug in den Bundestag zu gewährleisten, müssen Parteien bundesweit mindestens 5% der Stimmen erreichen oder drei Direktmandate gewinnen. Die neue Grundmandatsklausel für die Bundestagswahl 2025, die die 5%-Hürde betrifft, wurde jedoch kürzlich vom Bundesverfassungsgericht verworfen.

Am 27. Dezember 2024 wurde der Bundestag durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgelöst, was den Rahmen für die kommenden Wahlen schuf. Die konstituierende Sitzung des neuen Bundestages findet spätestens 30 Tage nach der Wahl statt. Diese Wahl wird nicht nur die politische Landschaft neu gestalten, sondern auch die Arbeit des Bundestages selbst, der für die nächsten vier Jahre gewählt wird.

Für Nora Seitz und andere Kandidaten ist es jetzt entscheidend, die Wähler von ihren Vorstellungen und Zielen zu überzeugen, um den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gerecht zu werden.