Die Universität Osnabrück erfreut sich über eine bedeutende Förderung in Höhe von 16,25 Millionen Euro von der Volkswagen-Stiftung. Diese finanzielle Unterstützung ist Teil des Programms „Strategisch Potenziale entwickeln“ und wird in Zukunft eine zentrale Rolle in der Förderung von exzellenter Forschung, innovativer Lehre und verantwortungsvoller Governance an der Universität spielen. Der Antrag mit dem Titel „Verantwortung und Ambition – Exzellente Forschung, Innovative Lehre, Verantwortungsvolle Governance“ wurde von der Universität erfolgreich eingereicht, wie uni-osnabrueck.de berichtet.

Die Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, zeigte sich erfreut über den Erfolg der Bewerbung und erklärte, dass das erhaltene Funding ein wichtiger Schritt sei, um die internationale Sichtbarkeit der Universität zu steigern und ihr akademisches Profil zu schärfen. Die Strategie der Universität konzentriert sich auf eine ehrgeizige Weiterentwicklung in der Forschung und Lehre.

Strategische Ziele der Förderung

Ein Teil der geplanten Maßnahmen umfasst die Erweiterung bestehender Forschungszentren, insbesondere in den Bereichen Zellbiologie und Migrationsforschung. Darüber hinaus wird die Universität neue kollaborative Initiativen und Forschungsthemen ins Leben rufen, die durch interne Fördermittel unterstützt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Stärkung der Wissenschaftskommunikation, um den Wissenstransfer zu fördern.

Die Universität möchte eine forschungsorientierte Lehre entwickeln, die speziell auf die vielfältigen Hintergründe der Studierenden eingeht. Zu den neu geplanten Einrichtungen zählt ein Innovationslabor, das neue Lehrformate testen soll. Zudem ist vorgesehen, die Unterstützung für Studierende während ihrer Eingangsphase zu erhöhen und das Konzept des Service Learning zu fördern, welches gesellschaftliches Engagement mit beruflicher Ausbildung verknüpft.

Internationalisierung und Kultur der Zusammenarbeit

Ein weiterer Schwerpunkt der Förderung liegt in der Stärkung der Managementkultur der Universität sowie der Internationalisierung. Hierzu ist die Etablierung eines „Welcome Centers“ für internationale Mitarbeiter und Gäste geplant, um einen reibungslosen Einstieg in das akademische und soziale Leben an der Universität zu ermöglichen.

Das Programm zielt darauf ab, die Universitäten in Niedersachsen strategisch weiterzuentwickeln, Defizite abzubauen, neue Fachrichtungen zu entwickeln und das Potenzial durch Kooperationen zu stärken. Diese Mittel stammen primär aus den jährlichen Dividenden der VW-Stiftung in Niedersachsen, was den regionalen Zusammenhang zur Volkswagen Osnabrück GmbH unterstreicht, die als wichtiger Partner in der industriellen und akademischen Zusammenarbeit gilt. Die Volkswagen Osnabrück GmbH, mit rund 970 Beschäftigten, ist spezialisiert auf Kleinserienproduktion und hat sich durch umweltschonende Produktionsverfahren profiliert, wie volkswagen-newsroom.com beschreibt.

Herausforderungen und Chancen im Hochschulbereich

Die aktuelle Förderung fällt zudem in einen Kontext, der von einer steigenden Abhängigkeit der Hochschulen von Drittmitteln geprägt ist. Der „Förderatlas 2024“, veröffentlicht von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), zeigt eine erhebliche Zunahme des Drittmittelanteils an der Hochschulfinanzierung in den letzten Jahren. Im Zeitraum von 2020 bis 2022 sei eine Steigerung der Drittmittel um 19 % auf über 10 Milliarden Euro zu verzeichnen, während die staatlichen Grundmittel um etwa 13 % auf nahezu 27 Milliarden Euro anstiegen. Diese Trends haben zur Folge, dass die Hochschulen verstärkt auf externe Fördermittel angewiesen sind, was von DFG-Präsidentin Prof. Dr. Katja Becker kritisch kommentiert wurde. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit für Hochschulen, innovative Ansätze zu entwickeln, um die eigene Finanzierungsbasis zu diversifizieren, so forschung-und-lehre.de.