Vizeadmiral Jan Christian Kaack hat bestätigt, dass es mehrere Sabotageakte an Schiffen der deutschen Marine gegeben hat, darunter gezielte Schäden an der Korvette „Emden“. Diese Vorfälle, die sich insbesondere seit 2022 häufen, haben die Sicherheitslage der Marine erheblich beeinflusst. Kaack äußerte sich über das Thema im Rahmen einer Aktualisierung zu den Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit in den Werften und Marinestützpunkten.

Bei der „Emden“, die von der Hamburger Werft Blohm+Voss gebaut wird und sich noch im Übergabeprozess befindet, wurden Dutzende Kilogramm Metallspäne entdeckt. Diese wurden im Antrieb des Schiffes festgestellt, bevor es seine erste Ausfahrt antreten konnte. Das Hamburger Landeskriminalamt hat den Fall übernommen und untersucht, ob ein mutmaßlicher Sabotageakt dahintersteckt. Die Metallspäne wurden bei einer Kontrolle Mitte Januar 2025 entdeckt, und die Werft hat das Schiff noch nicht an die Marine übergeben.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen

Aufgrund der wachsenden Bedrohungen durch ausländische Akteure, insbesondere Russland, hat die Bundeswehr seit 2022 vielfältige Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Dazu gehören die Erhöhung der Einsatzbereitschaft von Minenabwehrkräften und die Aufstellung von Sicherungskompanien. Vizeadmiral Kaack berichtete auch von unbefugtem Eindringen in Marinestützpunkte sowie Anbahnungsversuchen bei Soldaten, was die Dringlichkeit der Sicherheitsmaßnahmen zusätzlich unterstreicht.

Die Marine sieht sich nicht nur durch direkte Sabotageakten herausgefordert, sondern auch durch eine zunehmende Zahl von Überflügen mit unbekannten Drohnen über Bundeswehrliegenschaften, wie etwa der US-Militärbasis Ramstein. Im Januar 2025 wurden zudem Drohnen über den Luftwaffenstandort Schwesing gesichtet. Experten warnen vor einer Zunahme russischer Spionage- und Sabotageakte in Europa.

Strategische Herausforderungen

In Anbetracht der geopolitischen Lage betont Kaack die Notwendigkeit, sich auf mögliche zukünftige Konflikte vorzubereiten. Russland könnte nach Einschätzungen von Experten in der Lage sein, bis 2029 einen Konflikt mit der NATO zu suchen. Dies erfordert eine strategische Erweiterung der bestehenden Planungen der Marine, um die militärischen Aktivitäten der letzten Jahre anzupassen und die Sicherheit der Seeraumüberwachung zu gewährleisten.

Die Korvette „Emden“ spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle und wird zur Seeraumüberwachung benötigt, besonders im Hinblick auf hybride Angriffe. Um diese Herausforderung zu meistern, hat die Bundeswehr insgesamt fünf neue Korvetten der Klasse 130 für zwei Milliarden Euro bestellt. Diese werden unter der Federführung der Werftengruppe Naval Vessels Lürssen in Norddeutschland gebaut.

Die Situation zeigt, wie wichtig es ist, die Sicherheitsvorkehrungen in der Marine zu stärken und ernsthafte Maßnahmen gegen die Bedrohungen von außen zu ergreifen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite der Bundeswehr.

Insgesamt steht die Marine vor enormen Herausforderungen, die sowohl technischer als auch strategischer Natur sind. Die vergangenen Sabotageakte sind nur ein Teil eines größeren Bildes, das von internationaler Unsicherheit geprägt ist und den Fokus auf die Notwendigkeit einer robusten Sicherheitsarchitektur lenkt.