Linda Teuteberg, die Spitzenkandidatin der FDP in Brandenburg, spricht sich für eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland aus. In einem aktuellen Interview betont sie die Notwendigkeit eines Bürokratieabbaus sowie einer Entlastung bei Steuern und Abgaben. Diese Forderungen spiegeln sich in den Herausforderungen wider, mit denen die deutsche Industrie konfrontiert ist, insbesondere in Zeiten der Deindustrialisierung. rbb24 berichtet, dass Teuteberg auch das von der Unions-Fraktion eingebracht Zustrombegrenzungsgesetz unterstützt, welches einen Familiennachzug nur in Härtefällen ermöglichen und der Bundespolizei zusätzliche Kompetenzen verleihen soll.

Teuteberg warnt vor einer drohenden Deindustrialisierung in Deutschland und der Gefahr eines wirtschaftlichen Tiefs. Laut Berichten nehmen Unternehmen, wie Miele und Volkswagen, bereits signifikante Veränderungen vor und verringern ihre Präsenz in Deutschland oder wandern ins Ausland ab. Insbesondere Volkswagen plant die Schließung von mindestens drei Werken, was große Fragen zur Zukunft dieser Schlüsselfirma aufwirft. Cicero hebt hervor, dass der Konzern zu 11,8 Prozent dem Land Niedersachsen gehört und die Abwanderung von Unternehmen auch die regionale wirtschaftliche Stabilität gefährdet.

Ursachen der Deindustrialisierung

Die Abwanderung von Unternehmen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Eine unzureichende Energiepolitik und die hohe Abhängigkeit von erneuerbaren Energieträgern führen zu einem Energiemangel, der die Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Steigende Energiepreise und hohe CO2-Bepreisungen erschweren die Produktionsbedingungen. Zudem bestehen Lieferkettenprobleme und eine hohe nationale Bürokratie, die als Hemmnisse für Investitionen angesehen werden. Akademie Bergstraße beschreibt, dass rund 33% der Unternehmen planen, ihre Investitionen ins Ausland zu verlagern, was ein deutliches Zeichen für die abnehmende Attraktivität des Standorts Deutschland ist.

Diese Entwicklungen haben bereits zu einem Rückgang von Industrieaufträgen um 10,7% im März 2023 geführt, dem stärksten Rückgang seit der Corona-Pandemie. Bekanntgegebene Insolvenzen, wie die von DGH Heidenau GmbH, die ihren Standort aufgrund der Klimapolitik schließen muss, machen deutlich, wie ernst die Lage ist. Besonders betroffen sind auch Unternehmen in der Süßwarenindustrie, die von steigenden Kosten bedroht sind.

Politische Reaktionen und Zukunftsausblick

Die politische Reaktion auf diese Entwicklungen ist gemischt. Während Linda Teuteberg und andere Politiker nach schnelleren Maßnahmen zur Verbesserung der Standortbedingungen rufen, steht die Bundesregierung unter Druck, die Bürokratie zu reduzieren und die Energiekosten zu senken. Cicero stellt fest, dass der Wirtschaftsminister trotz der Abwanderung von Industrien für einen „Standortpatriotismus“ plädiert.

Die Zukunft der deutschen Industrie bleibt unsicher. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sind 32 Prozent der Unternehmen aufgrund von Kostenüberlegungen bereit, ins Ausland zu investieren. Angesichts dieser Herausforderungen ist es entscheidend, dass politische Maßnahmen ergriffen werden, um die industrielle Basis des Landes zu sichern und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.