Der 1. FC Nürnberg hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Sportdirektor Olaf Rebbe getrennt. Die Entscheidung wurde am Dienstag auf der offiziellen Website des Vereins bekannt gegeben. Der Grund für die Trennung sind unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung des Clubs, insbesondere nach der jüngsten Transferphase, die höhere Einnahmen als je zuvor brachte. Rebbe war seit April 2021 im Amt, nachdem er von Dieter Hecking eingestellt wurde. In dieser Zeit war er verantwortlich für den Lizenzspieler- und Scoutingbereich.
Sportvorstand Joti Chatzialexiou dankte Rebbe für seine Arbeit, insbesondere während der Wintertransferphase. Unter seiner Leitung hat der 1. FC Nürnberg beeindruckende Rekordeinnahmen erzielt. So wurde der U17-Weltmeister Finn Jeltsch für knapp 10 Millionen Euro an den VfB Stuttgart verkauft. Zudem wechselt Stürmer Stefanos Tzimas im Sommer für 25 Millionen Euro zu Brighton & Hove Albion, wobei der Club nach Abzug der Kaufoptionen eine einstellige Millionensumme erhält. Des Weiteren verlässt Mittelfeldspieler Jens Castrop den FCN für rund 4,5 Millionen Euro zu Borussia Mönchengladbach. In der Zwischenzeit hat der Club auch neue Spieler verpflichtet, darunter Fabio Gruber (SC Verl), Eryk Grzywacz (VfL Wolfsburg), Janis Antiste (Sassuolo Calcio) und Tim Drexler (TSG 1899 Hoffenheim).
Die Herausforderungen des Managerial
Die Entwicklung im Club verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Sportdirektoren im Profifußball stehen. Die Trennung von Olaf Rebbe ist nicht nur ein Hinweis auf Meinungsverschiedenheiten, sondern öffnet auch die Diskussion über die notwendigen Qualifikationen und Strategien in der sportlichen Leitung. Der DFB und die DFL haben mit der Gründung der DFB-Akademie eine Antwort auf diese Herausforderungen gefunden. Die Akademie bietet maßgeschneiderte Ausbildung für Führungskräfte und kombiniert praxisnahe Ansätze mit einer breiten theoretischen Basis, um die Teilnehmer auf die Aufgaben in der sportlichen Leitung vorzubereiten.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Akademie liegt auf dem Austausch und der Vernetzung von Führungskräften aus dem In- und Ausland. Der Diplomlehrgang gilt als einzigartig im deutschsprachigen Raum und soll Expertise in betriebswirtschaftlichen sowie sportlichen Fragestellungen vermitteln. Durch den Fokus auf profitorientierte Strategien und die Nähe zum Profifußball ist der Lehrgang ein wichtiger Baustein zur Entwicklung von Managementkompetenzen im Sport.
Der 1. FC Nürnberg bleibt trotz der Trennung von Olaf Rebbe „voll handlungsfähig“, wie es aus vereinsnahen Kreisen heißt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, aber die Weichen sind gestellt für eine neue Phase im Management des Clubs, die die Ergebnisse der letzten Transfers und die künftige sportliche Ausrichtung berücksichtigen wird.