Am 11. Februar 2025 wurde das Programm „Integration durch Bildung“ ins Leben gerufen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie dem Europäischen Sozialfonds Plus unterstützt wird. Ziel dieses innovativen Programms ist die Verbesserung der Bildungschancen für Menschen mit Migrationsgeschichte, insbesondere für Mädchen und Frauen. Die Herausforderungen im Bildungssystem und die damit verbundenen Benachteiligungen sollen systematisch identifiziert und angegangen werden. Dies wurde von der Universität Bamberg in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Die Koordination des Programms obliegt Prof. Dr. Annette Scheunpflug von der Universität Bamberg, die federführend ein umfassendes Netzwerk aus rund 50 Universitäten und Organisationen leitet.
Das Programm umfasst insgesamt 20 interdisziplinäre Forschungsprojekte, die sich mit der Stärkung von diversitätssensiblen Handlungsansätzen im Bildungssystem beschäftigen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Bildungsförderung und dem Empowerment von Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte. Das langfristige Ziel ist es, die vorhandenen Ressourcen zu identifizieren und die Projekte miteinander zu vernetzen. So sollen Reflexionsräume geschaffen werden, in denen die Forschungsergebnisse zusammengeführt werden können, um den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis nachhaltig zu fördern.
Schwerpunkte und Herausforderungen
Die Schwerpunkte der Verbundprojekte sind klar definiert: Neben der Förderung von Bildungsangeboten für Mädchen und Frauen zielt das Programm auch auf die Stärkung des diversitätssensiblen Handlungswissens ab. Das Bildungswesen in Deutschland sieht sich dabei besonderen Herausforderungen gegenüber, die sowohl benachteiligende Zugangs- als auch Teilhabebarrieren umfassen. Diese wirken oftmals intersektional und multidimensional und betreffen die heterogene Gruppe der Menschen mit Migrationsgeschichte unterschiedlich, je nach Bildungsstand, sozialer Lage und persönlicher Migrationsgeschichte.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Mädchen mit Migrationsgeschichte schulisch oft bessere Leistungen erzielen als Jungen. Dennoch erleben sie beim Übergang in Aus- und Weiterbildungsprogramme erhebliche Benachteiligungen. Besondere Herausforderungen treten auch beim Seiteneinstieg aus dem Ausland sowie beim (Wieder-)Einstieg nach der Kinderbetreuung auf. Frauen, insbesondere Mütter, spielen eine entscheidende Rolle in Integrationsprozessen und in den Bildungsverläufen ihrer Kinder. Daher ist eine Sensibilisierung für Diversität sowohl in der Bildungspraxis als auch in der Bildungsverwaltung unerlässlich.
Finanzierung und Ausblick
Das Gesamtbudget für das Programm beläuft sich auf etwa 1,6 Millionen Euro, mit einer geplanten Laufzeit bis Dezember 2027. Die Fördermaßnahme „Integration durch Bildung“ ist Teil des Rahmenprogramms für empirische Bildungsforschung, dessen Bekanntmachung bereits am 3. April 2023 stattfand. Ziel des Programms ist es, praxisorientierte Forschung zu fördern, die dazu beiträgt, bestehende Maßnahmen zu analysieren und weiterzuentwickeln.
Die erste Fachtagung mit dem Titel „Gute Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ fand am gleichen Tag der Programmstartankündigung in Berlin statt. Hierbei sollen wichtige Impulse für den Austausch und die Vernetzung zwischen Forschern und Praktikern gesetzt werden. Das Programm ist ein vielversprechender Ansatz zur Verbesserung der Lebensrealitäten von Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland, welches die Basis für einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhalt schaffen könnte.
Für weitere Informationen und Details zu den Projekten besuchen Sie die Seiten der Universität Bamberg und des BMBF.