Am Sonntagmorgen, den 2. Februar 2025, kam es am Grenzübergang Schwarzbach zu einer spektakulären Verfolgungsjagd, als ein 19-jähriger Österreicher mit einem Audi A6 eine Grenzkontrolle durchbrach. Um 4:15 Uhr befuhr der Fahrer zunächst die Anweisungen der Beamten, setzte dann jedoch ruckartig zurück auf die Fahrbahn. Dabei zerstörte er einen Verkehrsleitkegel und floh mit Geschwindigkeiten, die von einer Verkehrsüberwachungsanlage am Irschenberg mit 240 km/h dokumentiert wurden – eine Geschwindigkeit, die weit über dem zulässigen Limit von 100 km/h liegt, wie muenchen.t-online.de berichtet.

Nachdem mehrere Bundes- und Landespolizisten sowie ein Polizeihubschrauber die Verfolgung aufgenommen hatten, wurde der Fahrer an einer Tankstelle im Stadtgebiet München erkannt und schließlich ohne Widerstand festgenommen. Der junge Mann gab gegenüber den Beamten an, aus Angst vor einer Stilllegung seines technisch veränderten Fahrzeugs geflohen zu sein. Ein Drogenschnelltest ergab, dass er unter dem Einfluss von Amphetamin stand. In der Folge ordnete die Staatsanwaltschaft Traunstein die Sicherstellung seines Führerscheins und des Fahrzeugs an. Gegen den 19-Jährigen wird nun wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Sachbeschädigung und Fahrens unter Drogeneinfluss ermittelt. Glücklicherweise wurde bei der Verfolgungsfahrt niemand verletzt oder gefährdet.

Die Lage an den deutschen Grenzen

Dieser Vorfall wirft Fragen auf, die über die spektakuläre Verfolgung hinausgehen. Die Bundespolizei hat in den letzten Monaten verstärkt Kontrollen an den deutschen Grenzen durchgeführt, um Schleuser und unerlaubte Einreisen zu bekämpfen. Allein von Januar bis September 2023 sind über 22.000 Menschen unerlaubt nach Deutschland eingereist. Dabei konnten 9.010 dieser Personen zurückgewiesen oder abgeschoben werden. In dieser Zeit wurden in Bayern 940 Schleuser festgenommen, was auf einen beispiellosen Anstieg der Schleuserkriminalität hinweist. Schleuser nutzen zunehmend Fahrzeuge mit österreichischen Kennzeichen, um Migranten zu transportieren, was die Grenzkontrollen besonders herausfordernd macht, wie br.de berichtet.

Die Situation wird durch die Tatsache kompliziert, dass an den deutschen Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz neue stationäre Kontrollen eingeführt wurden. Diese sollen eine wirksame Bekämpfung der Schleuserkriminalität gewährleisten und die irreguläre Migration begrenzen. Von Oktober 2023 bis April 2024 wurden mehr als 5.000 Personen mit Haftbefehlen festgenommen, und in über 3.500 Fällen kamen Drogen und Waffen zum Vorschein. Die Bundespolizei registrierte über 36.000 unerlaubte Einreisen von Migranten in diesem Zeitraum, was die Dringlichkeit von weiteren Maßnahmen unterstreicht welt.de berichtet.

Rückgang der Flüchtlingszahlen

Trotz der alarmierenden Zahlen in der Vergangenheit haben die Ankunftszahlen von Geflüchteten in den letzten Monaten stark abgenommen. So sank die wöchentliche Ankunft von 700 Geflüchteten Mitte Oktober auf nur noch 50 zu Beginn des Novembers. Diese Abnahme wird teilweise auf Konflikte zwischen Schleuser-Organisationen in Serbien zurückgeführt, die dazu führten, dass weniger Menschen die gefährliche Reise nach Deutschland antreten. Die Bundespolizei bleibt weiterhin auf der Suche nach Wegen, die Sicherheit sowohl auf den Straßen als auch an den Grenzen zu gewährleisten.