Auf der griechischen Ferieninsel Santorini erschüttern weiterhin Erdbeben die Region. Am 10. Februar 2025 kam es zu mehreren Erschütterungen, die dazu führten, dass etwa 900 Passagiere des Kreuzfahrtschiffs „Viking Star“ nicht wie geplant Santorini anlaufen konnten. Das Schiff änderte seinen Kurs und steuerte stattdessen den Hafen von Chania auf Kreta an. Der Grund für diese kurzfristige Routenänderung sind die Erdbeben, die die Insel seit mehreren Tagen heimsuchen.
Die aktuellen Erdbeben sind Teil einer erhöhten seismischen Aktivität, die seit dem 1. Februar verzeichnet wird. Insgesamt wurden bis zu 150 Erdbeben pro Tag registriert, wobei Erschütterungen mit einer Stärke von bis zu 5 auf der Richterskala auftreten. Experten warnen vor der Gefahr eines größeren Bebens, da die Erdbeben weiterhin regelmäßig geschehen, während der Bürgermeister der Insel darauf hinweist, dass diese seismische Aktivität möglicherweise mehrere Wochen andauern könnte. Hunderte von Erdbeben mit Magnituden zwischen 3 und 4,9 wurden zwischen Santorini und der nahegelegenen Insel Amorgos aufgezeichnet.
Evakuierungen und Schulschließungen
Die Erdbeben haben bereits zu Evakuierungen von Tausenden Menschen geführt, einschließlich Familien mit kleinen Kindern und von Touristen. Bisher gab es keine nennenswerten Schäden oder Verletzungen, jedoch wurden kleinere Felsrutsche und Risse in älteren Gebäuden gemeldet. Auf Anordnung der Regierung bleiben Schulen auf Santorini sowie in den angrenzenden Inseln Ios, Anafi und Amorgos geschlossen.
Angesichts der ungewissen Situation haben viele Einwohner, insbesondere Frauen, Kinder und ältere Menschen, die Insel verlassen und sich in Sicherheit auf dem Festland gebracht. Die Inselverwaltung hat zudem beschlossen, die Zahl der Kreuzfahrttouristen auf maximal 8000 pro Tag zu begrenzen, nachdem 2024 ein Rekord von über 15.500 Besuchern an einem Tag verzeichnet wurde. Der Massentourismus hat die Insel und ihre Bewohner stark belastet, was im vergangenen Jahr zu einem Lockdown aufgrund massiver Menschenmengen führte.
Sicherheitsvorkehrungen und seismische Aktivität
Die Behörden haben ihre Notfallpläne verstärkt, um auf mögliche größere Erdbeben vorbereitet zu sein. Die britische Botschaft hat zudem empfohlen, große Versammlungen und alte oder verlassene Gebäude zu meiden. Bei starken Erschütterungen sollten Menschen Küstengebiete sofort verlassen und sich in höhere Lagen in Sicherheit bringen.
Wissenschaftler haben erklärt, dass die aktuellen Erdbeben nicht direkt mit der vulkanischen Aktivität in Verbindung stehen, auch wenn Santorini im Süden des Ägäischen Vulkangürtels liegt. Die seismischen Ereignisse werden durch plötzliche Bewegungen der tektonischen Platten entlang einer 120 km langen Verwerfungslinie verursacht. Seismologen untersuchen derzeit, ob die jüngsten Erdbeben Teil eines Erdbebenswarms oder Vorbeben sein könnten.
Insgesamt bleibt die Situation auf Santorini angespannt. Die Regierung hat die Bevölkerung auf mögliche Szenarien wie starke Erdbeben, Tsunamis und submariner Vulkanausbrüche aufmerksam gemacht. Bisher haben die Ereignisse jedoch vorwiegend zu Evakuierungen und einem erhöhten Sicherheitsbewusstsein unter den Einwohnern und Touristen geführt.
Für weitere Informationen über die seismische Situation auf Santorini und ihre Hintergründe kann auf die Berichterstattung von op-online.de verwiesen werden, während Sky News informierende Details zu Ursachen und Sicherheitsvorkehrungen bietet. Allgemeine Informationen über Erdbeben in Griechenland finden Interessierte auch auf greece-moments.com.