Am 10. Februar 2025 stellt die Universität Siegen ihr Projekt „PowerMii“ vor, das sich auf die Unterstützung junger Frauen mit Migrationshintergrund in ihrer beruflichen Ausbildung konzentriert. In einem interdisziplinären Ansatz wird in diesem Rahmen die Integration durch Bildung gefördert, ein Programm, an dem 50 deutsche Hochschulen und Organisationen beteiligt sind. Wie uni-siegen.de berichtet, wird das Projekt mit 1,1 Millionen Euro gefördert. Dr. Marcel Martsch hebt hervor, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener und oft spät eine Berufsausbildung beginnen, insbesondere die weiblichen Jugendlichen, die häufig in ländlichen Regionen benachteiligt sind.

Das Projekt „PowerMii“ zielt darauf ab, Mädchen und junge Frauen zu unterstützen, die oft keinen Ausbildungsplatz oder Schulabschluss haben und daher Berufsvorbereitungsklassen besuchen müssen. Ziel ist es, die Integration dieser jungen Frauen in den Arbeitsmarkt zu verbessern und chancengerechtere Bildung zu ermöglichen. Ein wichtiger Aspekt des Programms ist die enge Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeiter*innen des Katholischen Jugendwerks und dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung, bei der die betroffenen Frauen aktiv in Forschungsprojekte einbezogen werden.

Forschung und Bildung stärken

Die erste Phase des Projekts umfasst autobiografisch-narrative Interviews, um Stärken und Ressourcen der Teilnehmerinnen zu rekonstruieren. In der zweiten Phase sollen Workshops entwickelt werden, die sich mit Problemlösestrategien, Motivation und Resilienz beschäftigen. „PowerMii“ verfolgt das Ziel, die Selbstwirksamkeit junger Frauen zu erhöhen, damit sie berufliche Herausforderungen besser bewältigen können. Professorin Dr. Erika Gericke betont die Bedeutung persönlicher Erfolgserlebnisse für das Selbstwirksamkeitserleben.

In der dritten Phase werden die Workshops in den Berufsschulunterricht integriert, und der gesamte Prozess wird auf seinen Erfolg hin analysiert. Die Ergebnisse des Projekts sollen in einem praxisorientierten Arbeitsbuch aufbereitet werden. Währenddessen informiert empirische-bildungsforschung-bmbf.de über die Notwendigkeit interdisziplinärer und praxisorientierter Forschung, die darauf abzielt, Bildungschancen für Menschen mit Migrationsgeschichte zu erhöhen. Bildung wird als Schlüssel zu Integration und gesellschaftlicher Teilhabe angesehen, wobei insbesondere der Forschungsbedarf bei Mädchen und Frauen hervorgehoben wird.

Integration durch Bildung

Das Programm „Integration durch Bildung“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Europäischen Union gefördert. Es zielt darauf ab, Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich zu fördern und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt zu dienen. Die Förderung praxisorientierter Forschung ist entscheidend, um bestehende Maßnahmen zu analysieren und weiterzuentwickeln. Studien zeigen, dass Mädchen mit Migrationsgeschichte zwar schulisch besser abschneiden als Jungen, jedoch beim Übergang in Ausbildung und Studium benachteiligt sind.

In diesem Kontext wird die Fachtagung „Gute Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ am 11. Februar 2025 in Berlin stattfinden. Hier werden verschiedene Ansätze beleuchtet, wie der Dialog zwischen Wissenschaft, Bildungspraxis und Administration gefördert werden kann. Laut bmbf.de ist Integration ein andauernder Lernprozess, der das Zusammenspiel verschiedener Akteure erfordert.

Die aktuellen Initiativen unterstreichen die Dringlichkeit, junge Menschen beim Einstieg in das Berufsleben zu unterstützen, wie auch die Notwendigkeit, Diskriminierungen im Bildungssystem zu analysieren. Angesichts der Forderungen nach zusätzlichen Fachkräften aus dem Ausland verstärkt das Bundesministerium die Bemühungen um die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen und die Förderung mehrsprachiger Bildung, um den individuellen Bildungsweg aller jungen Menschen zu unterstützen.