In der Gemeinde Cavertitz stehen in diesem Jahr signifikante Arbeiten am Kanalnetz an, wie kürzlich bekannt gegeben wurde. Der Gemeinderat hat einen Grundsatzbeschluss gefasst, um die notwendigen Maßnahmen zu finanzieren, obwohl der Haushalt noch nicht genehmigt ist. Laut LVZ werden die Erneuerung des Mischwasserkanals am Dorfplatz in Cavertitz (Kosten: 172.000 Euro) und der Ersatzneubau des Abwasserkanals in Lampertswalde (Kosten: 160.000 Euro) realisiert. Der Abwasserkanal wird dabei von der Sommerseite 1 bis zur Einmündung in den Vorfluter der Luppa gebaut.
Bürgermeisterin Christiane Gürth informierte über den kritischen Zustand des Kanalnetzes in Cavertitz, der durch eine Kamerabefahrung festgestellt wurde. Das Problem besteht darin, dass der Kanal nicht tief genug liegt, was durch die baulichen Maßnahmen behoben werden soll. Um die Finanzierung sicherzustellen, wurden Gelder aus einem anderen Projekt – dem dritten Bauabschnitt „Am Anger“ in Olganitz – umgewidmet.
Schäden in Lampertswalde
In Lampertswalde sind durch Wurzeln und Einbrüche massive Schäden am Mischwasserkanal entstanden. Die Bauamtsleiterin Gabriele Kläber teilte mit, dass bereits Höhenvermessungen und Baugrunduntersuchungen durchgeführt wurden. Die Entwurfsplanung und Genehmigung für die Maßnahmen sind fast abgeschlossen, sodass die Arbeiten bald beginnen können. Diese müssen jedoch noch mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr abgestimmt werden.
Die geplanten Bauarbeiten werden voraussichtlich zu Einschränkungen in der Verkehrsführung und der Erreichbarkeit der betroffenen Bereiche führen. Eine Vollsperrung der betroffenen Straßen wird als wahrscheinlich erachtet. Dies könnte zusätzliche Herausforderungen für die Anwohner mit sich bringen, die sich auf die Baustelle und die angekündigten Änderungen einstellen müssen.
Kosten und gesetzliche Rahmenbedingungen
Die Kosten für einen Kanalanschluss variieren stark und können von verschiedenen Faktoren abhängen, wie der Länge des Anschlusskanals, der Bodenbeschaffenheit, den Gebühren, die von den Kommunen erhoben werden, sowie weiteren bautechnischen Aspekten. Laut Kostencheck liegen beispielsweise die Kosten für einen Anschluss von einem 3 m tief liegenden Hauptkanal bis zur Grundstücksgrenze bei etwa 6.000 Euro für eine 6,5 Meter lange Rohrleitung. Das Gesetz schreibt einen Anschlusszwang an das kommunale Kanalsystem vor, wo vorhanden.
Für Neubauten ist es oftmals schwierig, die Kosten für einen Kanalanschluss genau zu kalkulieren. Genehmigungen für Kleinkläranlagen werden in der Regel nur erteilt, wenn die kommunale Versorgung nicht wirtschaftlich ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Kostensenkung, unter anderem durch die Abstimmung des Anschlusszeitpunkts mit öffentlichen Kanalarbeiten und den Vergleich mehrerer Angebote für die Verlegearbeiten.
Langfristige Perspektive und Sanierung
Die Notwendigkeit von Kanalsanierungen ist mittlerweile allgemein anerkannt; eine Erkenntnis, die sich über die Jahre entwickelt hat. Laut Unitracc war es früher oft umstritten, ob Sanierungen erforderlich sind. Hohe Kosten, die durch Fremdwasseranteile in Kläranlagen entstehen, haben jedoch zu einem Umdenken geführt.
Die Lebensdauer von Kanälen kann sehr unterschiedlich sein. Im Allgemeinen gilt, dass Erneuerungen zwischen 50 und 100 Jahren langlebig sind, während Reparaturen oft nur 2 bis 15 Jahre halten. Die Qualität der eingesetzten Sanierungstechniken variiert stark und die Auswahl des Verfahrens kann entscheidend für die Nachhaltigkeit der Maßnahmen sein.
Die geplanten Maßnahmen in Cavertitz und Lampertswalde sind ein Teil der langfristigen Strategie zur Verbesserung der Infrastruktur, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Diese Arbeiten sind nicht nur wichtig für die Umwelt, sondern auch für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.