Im Jahr 2024 erreichte Bayern einen beeindruckenden Gäste-Zuwachs, der die Zeichen einer vollständigen Erholung des Tourismus nach der Corona-Pandemie deutlich macht. Insgesamt kamen 40,6 Millionen Reisende in den Freistaat, was einem Anstieg von 4,5 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht (PNP). Dieses Rekordergebnis führte zu einem Übernachtungs-Hoch von knapp 103 Millionen.

Tourismus-Ministerin Michaela Kaniber (CSU) lobt die Stärke des bayerischen Tourismus und die Vielfalt der Reiseziele. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den ausländischen Gästen, die 2024 in Bayern stark zulegten. Die USA führten mit 1,1 Millionen Besuchern (+14%), gefolgt von Österreich mit über 1 Million Gästen. Gut drei Viertel der Reisenden kamen allerdings aus Deutschland.

Regionale Entwicklungen

Oberbayern verzeichnete mit 19 Millionen Gästen den stärksten Zuwachs von 6,6 Prozent. Weitere Regionen wie Franken mit über 10 Millionen Gästen (+4%), das Allgäu und bayerisch Schwaben mit 6 Millionen (+2,7%) sowie Ostbayern mit 5,3 Millionen (+0,4%) profitierten ebenfalls von der positiven Entwicklung.

München spielte eine Schlüsselrolle mit einem Anstieg der Gästeankünfte um 8,8 Prozent auf knapp 9,3 Millionen, was unter anderem auf große Veranstaltungen wie den Konzertsommer und die Fußball-Europameisterschaft zurückzuführen ist. Auch kleinere Städte wie Landshut (+13%), Amberg (+19%) und Würzburg (+12%) verzeichnen hohe Zuwachsraten.

Herausforderungen im Gastgewerbe

Trotz der positiven Entwicklungen zeigt sich Angela Inselkammer, Präsidentin des Branchenverbands Dehoga Bayern, besorgt über die Lage im Gastgewerbe. Viele Betriebe kämpfen mit hohen Kosten, die sie nicht an die Gäste weitergeben können. Zudem gibt es Schwierigkeiten bei der Mitarbeitersuche: „Viele Betreiber sind überlastet, und einige schließen dauerhaft“, sagt Inselkammer. Sie fordert eine Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf 7 Prozent sowie Verbesserungen im Arbeitszeitgesetz.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern kritisiert zudem die Arbeitsbedingungen in der Branche, die zum Fachkräftemangel beitragen. Die Herausforderungen überwiegen, obwohl die Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2024 ebenfalls positiv sind: Fast 18 Millionen Gästeankünfte (+4,0%) wurden verzeichnet und knapp 45,8 Millionen Übernachtungen (+2,5%) (Statistik Bayern).

Fazit

Bayern hat die Corona-Delle hinter sich gelassen und knüpft wieder an die alten Spitzenwerte aus dem Jahr 2019 an. Die Tourismusbranche zeigt sich optimistisch, obwohl sie gleichzeitig mit erheblichen Herausforderungen im Bereich der Kosten und der Mitarbeitersuche konfrontiert ist. Die Zahlen verdeutlichen, dass Bayern nach wie vor ein beliebtes Ziel für nationale und internationale Reisende bleibt. Insgesamt entfielen 20,6 Prozent aller touristischen Übernachtungen in Deutschland auf Bayern und 24,2 Prozent auf ausländische Gäste (Tourismus Bayern).