Bad Bunny hat mit seinem neuen Album „Debí Tirar Más Fotos“ weltweit für Aufsehen gesorgt, da es das am häufigsten gestreamte Album ist. Das Album enthält eine Vielzahl von puerto-ricanischen Musikgenres und thematisiert wichtige soziale Probleme, darunter Gentrifizierung und den Verlust der kulturellen Identität. Laut Al Jazeera spiegelt die Musik die Überlebenskämpfe der Menschen in Puerto Rico wider und wird in einem neuen Podcast ausführlich diskutiert.
Die Themen Gentrifizierung und ihr Einfluss auf die lokale Bevölkerung sind nicht nur Teil des Albums, sondern auch zentral im Musikvideo zu Bad Bunnys Song „El Apagón“. Dieses fast 23 Minuten lange Video fungiert als Dokumentation und wurde am 16. September veröffentlicht. In dem Video wird die Untätigkeit der Regierung hinsichtlich der häufigen Stromausfälle in Puerto Rico massiv kritisiert. Die Berichterstattung zeigt die Auswirkungen dieser Blackouts auf das tägliche Leben der Bewohner und stellt die von der Regierung beauftragte Firma LUMA Energy in ein schlechtes Licht, die seit dem Hurrikan Maria 2017 mit der Modernisierung des Stromnetzes beauftragt ist Billboard.
Kulturelle Identität und soziale Missstände
Das Video zu „El Apagón“ zeigt nicht nur die Herausforderungen der Stromversorgung, sondern auch die schmerzhafte Realität der Gentrifizierung in Puerto Rico. In einem Teil des Videos äußert eine Frau die Sorgen über die Vertreibung einheimischer Puerto-Ricaner, während im Hintergrund Nachrichtenberichte gezeigt werden, die die häufigen Blackouts dokumentieren. Die puerto-ricanische Journalistin Bianca Graulau leitet die Berichterstattung im Video und veröffentlicht darüber hinaus ihre Gedanken auf sozialen Medien, um die Geschichten ihrer Gemeinschaft zu verbreiten.
Gentrifizierung hat in den letzten Jahren verheerende Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung. Die Verdrängung der Puerto-Ricaner ist durch den Anstieg von teuren Hotels, Airbnb-Angeboten und Wohnungen für wohlhabende Amerikaner gekennzeichnet. Zwischen 2012 und 2019 zogen etwa 4.500 Menschen und Unternehmen von den USA nach Puerto Rico, angezogen durch Steuervergünstigungen, die in den USA nicht verfügbar sind, was zu einem erheblichen Anstieg der Immobilienpreise führte Harvard Review.
Wirtschaftliche Belastung und kultureller Verlust
Die wirtschaftliche Belastung der Bevölkerung ist alarmierend: Über 41,7 % der Puerto-Ricaner leben in Armut, und das durchschnittliche Haushaltseinkommen liegt bei etwa $38.227. Dies führt dazu, dass viele Einheimische Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden, während die Immobilienpreise weiter explodieren. Der Medianpreis für Immobilien in San Juan beträgt mittlerweile $905.000, was es für die ansässige Bevölkerung nahezu unmöglich macht, ein Zuhause zu finden.
Diese Umstände haben zu einem kulturellen Verlust geführt, wobei die zunehmende Verwendung von Englisch in touristischen Einrichtungen und der Abbau der puerto-ricanischen Identität besorgniserregend sind. Gleichzeitig gibt es lokale Widerstandsbewegungen, die sich mit Kunst und Kultur für die Wiederbelebung der puerto-ricanischen Identität einsetzen, in der Hoffnung, durch bevorstehende Gouverneurswahlen im November 2024 Änderungen herbeizuführen.