Die Bußgeldeinnahmen in Sachsen haben im Jahr 2024 einen bemerkenswerten Anstieg erfahren. Verkehrssünder trugen in den drei größten sächsischen Städten und der Landesdirektion Sachsen (LDS) wesentlich zu höheren Einnahmen bei. Nach Angaben von MDR stiegen die Einnahmen an sächsischen Bundesautobahnen auf rund 10 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Einnahmen bei etwa 7 Millionen Euro lagen, entspricht dies einem Zuwachs von 43 Prozent.
Die gestiegenen Einnahmen lassen sich hauptsächlich auf häufigere Geschwindigkeitskontrollen und eine verbesserte Personalausstattung zurückführen. Besonders deutlich wird dies in der Stadt Leipzig, die mit 19,4 Millionen Euro die höchsten Bußgeldeinnahmen verzeichnete. Ein erheblicher Teil dieser Summe, nämlich 12,4 Millionen Euro, stammt aus Verstößen im fließenden Verkehr, wie Geschwindigkeitsüberschreitungen und dem Überfahren von roten Ampeln. Auch in Dresden gibt es positive Entwicklungen zu berichten: Die Einnahmen stiegen von 12 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 14,3 Millionen Euro im Jahr 2024. Rund 9 Millionen Euro davon entfallen auf Geschwindigkeitsübertretungen und andere fließende Verkehrsverstöße.
Statistische Einschätzungen und Rückgänge
In Chemnitz wurde jedoch ein anderer Trend festgestellt. Während die Einnahmen hier auf etwa 10,3 Millionen Euro sanken, ist dieser Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 10,5 Millionen Euro waren, geringer ausgefallen. Der laut Sächsische neue Bußgeldkatalog, der 2021 in Kraft trat, hat ebenfalls zu den erhöhten Einnahmen beigetragen. Beispielsweise kostet das Fahren innerorts mit einer Geschwindigkeit von 16 bis 20 km/h über dem Limit nun 70 Euro anstelle von 35 Euro.
Die steigenden Bußgeldeinnahmen stehen in engem Zusammenhang mit den allgemeinen Trends der Verkehrssicherheit. Laut Destatis dient die umfassende Analyse von Verkehrsunfällen der Gewinnung zuverlässiger Daten zur Verkehrssicherheit. Eine detaillierte Statistik zu Unfällen ermöglicht es, Gesetzgebung, Verkehrserziehung und Straßenbau zu gestalten und zu optimieren. Dabei werden sowohl die Unfallursachen als auch die Auswirkungen auf Personen und Fahrzeuge erfasst.
Insgesamt zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass sowohl die Behörden aktivere Maßnahmen zur Überwachung des Straßenverkehrs ergreifen als auch die Menschen sensibilisiert werden müssen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.