Am 9. Februar 2025 wurde der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter am Aalener Wochenmarkt Opfer eines Übergriffs. Dies geschah inmitten eines regen politischen Werbens der Parteien, nur zwei Wochen vor der bevorstehenden Bundestagswahl. Während Kiesewetter an seinem Wahlkampfstand am Marktbrunnen mit Passanten in Kontakt trat, kam es zu einem Angriff. Der Täter, namentlich bekannt, stieß und schlug ihn, woraufhin Kiesewetter in eine Pflanze fiel und sich leichte Hautabschürfungen zuzog. Obwohl keine medizinische Behandlung erforderlich war, hat dieser Vorfall die Aufmerksamkeit auf die zunehmende Gewalt gegen Politiker gelenkt, wie fr.de berichtet.
Kiesewetter wurde während des Vorfalls als „Kriegstreiber“ beschimpft und aufgefordert, mit dem Angreifer um die Ecke zu gehen. Um die Situation aufzuzeichnen, verfolgte er den Fliehenden mit seinem Handy, wenngleich der Täter entkommen konnte. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Politisches Klima und Wahlkampf
Am gleichen Tag war der Aalener Wochenmarkt Schauplatz für verschiedene politische Stände. Der Männergesangverein Röthardt rief auf einem großen Banner zur Stimmabgabe auf, während die FDP mit ihrem Direktkandidaten Chris-Robert Berendt für Freiheit, Leistung und Wirtschaft warb. Auch die Linke war präsent und genoss positive Stimmung aufgrund aktueller Umfragen. Der SPD-Stand, vertreten durch die Kandidatin Cornelia True, war von kritischen Bürgerkommentaren betroffen. Währenddessen war die AfD an diesem Morgen nicht vertreten, was das Marktgeschehen unbeeindruckt weiterlaufen ließ. Nach 12 Uhr ebbte der Publikumszuspruch ab, und die Seniorenbewegung plante eine Demo gegen den Rechtsextremismus am Nachmittag, so die Berichte von schwaebische-post.de.
Die Angriffe auf Politiker haben in den letzten Monaten in Deutschland besorgniserregend zugenommen. Neben dem Übergriff auf Kiesewetter wurden mehrere weitere Vorfälle gemeldet, darunter der schwere Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke in Dresden und der Übergriff auf die SPD-Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. Auch mehrere Grünen-Politiker und Wahlkampfhelfer waren in ähnliche Auseinandersetzungen verwickelt. Politische Gewalt, sowohl in physischer als auch digitaler Form, stellt nach Berichten von zeit.de eine stetig wachsende Bedrohung dar.
In Anbetracht dieser alarmierenden Entwicklungen wird die Notwendigkeit eines erhöhten Schutzes für Politiker diskutiert. Der Bundespräsident forderte von den Digitalkonzernen einen größeren Einsatz gegen Hassrede, während das Bundeskriminalamt Pläne zur Aufstockung des Personenschutzes für Politiker überprüft. Dies zeigt, dass der politische Diskurs in Deutschland zunehmend von einer Kultur der Angst gebeugt wird, in der der Schutz der Persönlichkeiten an vorderster Stelle stehen muss.