Am Samstagabend, dem 8. Februar, ereignete sich in Neuburg an der Donau ein tragischer Vorfall, bei dem ein 60-jähriger Busfahrer während der Fahrt bewusstlos wurde. Der Bus, der zu diesem Zeitpunkt leer war, da der Fahrer zuvor die Fahrgäste auf einem Parkplatz abgesetzt hatte, prallte gegen eine Mauer, nachdem er das Bewusstsein verloren hatte. Vor dem Aufprall überfuhr der Bus zunächst eine Ampel und einen Stromkasten. Trotz der sofortigen Reanimationsversuche durch Ersthelfer verstarb der Fahrer später im Krankenhaus. Die Todesursache wurde als medizinischer Notfall identifiziert, und nicht als direkte Folge des Unfalls. Der Gesamtschaden des Vorfalls wird auf etwa 50.000 Euro geschätzt. Glücklicherweise gab es keine weiteren Verletzten während des Vorfalls, wie Merkur berichtet.

Dieser tragische Vorfall wirft auch Fragen zur Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes in Deutschland auf, insbesondere in einer Zeit, in der wiederkehrende Versuche zur Kostenreduktion im Gesundheits- und Rettungswesen beobachtet werden. Untersuchungen zeigen, dass die Eintreffzeiten von Notärzten sich im Vergleich zu den Jahren 2000/2001 um durchschnittlich 2,2 Minuten verlängert haben, die Eintreffzeiten sind medizinisch nicht vertretbar. Die Zeit, die bis zur definitiven Therapie vergehen darf, ist entscheidend für das Outcome der Betroffenen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) appelliert an das Bundesinnenministerium, schnelle Maßnahmen zur Verbesserung der Hilfsfristen und zur Sicherung personeller sowie finanzieller Ressourcen einzuleiten, so DVR.

Fehlende Hilfsfristen und deren Konsequenzen

Die Bedeutung einer schnellen medizinischen Versorgung wird besonders klar, wenn man die Ergebnisse der jüngsten bundesweiten Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst betrachtet. Diese Analyse, die alle vier Jahre durchgeführt wird und die Daten von mehr als 5 Millionen Einsätzen und 16 Millionen Einsatzfahrten für die Jahre 2020/2021 auswertete, zeigt eine besorgniserregende Entwicklung. Die Hilfsfristen und die Qualität der Notfallversorgung geraten zunehmend ins Hintertreffen. Obwohl im Jahr 2020 und 2021 rund 13,1 Millionen Notfalleinsätze registriert wurden, stellte der DVR fest, dass die Eintreffzeiten sich als unzureichend präsentieren. Notärzte kamen im Durchschnitt erst nach 10,9 Minuten am Einsatzort an, was 2,2 Minuten länger ist als in den Jahren davor. Eine qualitative Analyse der Schwere der Schädigungen ist notwendig, um die Auswirkungen von Kürzungen in der Notfallversorgung zu erfassen. Der DVR fordert außerdem eine bundeseinheitliche Definition der Hilfsfrist, um die Notversorgung zu verbessern und zeitkritischen medizinischen Handlungen Rechnung zu tragen, wie BASt analysiert.

Bei internistischen Notfällen fällt die Eintreffzeit um durchschnittlich eine Minute, was in der Summe die kritische Phase für die Patienten verlängert. Bei Verkehrsunfällen, wie dem in Neuburg an der Donau, mangelt es oft an der nötigen Schnelligkeit, da Zeit für potenziell lebensrettende Maßnahmen entscheidend ist. In diesem Zusammenhang appelliert der DVR an die Innenministerkonferenz der Länder, auf die rechtzeitige Bereitstellung von Mitteln zur Verbesserung der notärztlichen Versorgungsstruktur zu drängen. Ein Umstand, der nicht nur in Neuburg, sondern bundesweit Auswirkungen auf die Patientenversorgung haben kann.