Am 9. Februar 2025 fand beim ISTAF Indoor in Düsseldorf ein wegweisendes Leichtathletik-Meeting statt, bei dem Malaika Mihambo und andere Athleten erstmals aus einer neu entwickelten Take-Off-Zone sprangen. Diese Zone, die 40 Zentimeter lang ist, wurde von World Athletics eingeführt und soll die Anzahl der Fehlversuche reduzieren, die in der Vergangenheit bei über 30 Prozent der Versuche in Großereignissen festgestellt wurden. Mihambo äußerte sich zuversichtlich über die neue Möglichkeit und betonte die Notwendigkeit, solche Konzepte auszuprobieren, um die Sportart weiterzuentwickeln, wie ZVW berichtet.
Der Fokus der neuen Take-Off-Zone liegt auf der Messung der tatsächlich gesprungenen Weite anstelle eines fixen Ausstiegspunkts. Laut leichtathletik.de könnte die neue Zonenregel dafür sorgen, dass Athleten sich weniger am Brett orientieren und dadurch potenziell größere Weiten erzielen. Mihambo merkt an, dass diese Veränderungen das Interesse an Weitsprüngen erhöhen könnten, indem sie die Sprünge spannender gestalten.
Kontroversen unter den Athleten
Trotz dieser positiven Ansichten gibt es auch Skepsis. Mikaelle Assani, die Vierte der Hallen-WM, äußerte Bedenken, dass die neue Variante den Weitsprung nicht attraktiver machen könnte. Sie sieht das Treffen des Brettes als essentiellen Skill und ist sich unsicher, ob das neue Konzept dem Sport tatsächlich zu Gute kommt.
Das Interesse an neuen Methoden in der Leichtathletik ist jedoch groß. Mihambo ermutigte zur Offenheit gegenüber innovativen Ansätzen und führte eine philosophische Diskussion darüber, was den Weitsprung ausmacht. Dabei stellte sie den Gegensatz zwischen der relativen Weite – dem Treffen eines bestimmten Punktes – und der absoluten Weite – dem weitesten Sprung – in den Raum.
Wissenschaftliche Einsichten
In einem breiteren Kontext verdeutlicht die aktuelle Forschung die Bedeutung von präzisen Analysen im Weitsprung. Dr. Stefan Letzelter hat ein neues Buch veröffentlicht, das leistungsdiagnostische Analysen des Weitsprungs behandelt. Es wird in dem Buch sowohl die Anlaufgeschwindigkeit als auch die optimalen Absprungwinkel thematisiert. Es beantwortet über 80 zentrale Fragen zu Leistungsfaktoren im Weitsprung und ist sowohl für Sportwissenschaftler als auch für Praktiker von Interesse. Dieses Buch ist für 19,00 Euro erhältlich und kann direkt beim Schors-Verlag bestellt werden.
Die Brücke zwischen Theorie und Praxis ist im Weitsprung besonders relevant, da die Athleten nicht nur im Wettkampf, sondern auch während des Trainings von solchen wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Leichtathletik-Meeting in Düsseldorf ein spannendes Experiment für die Zukunft des Weitsprungs darstellt. Die neuen Konzepte fordern nicht nur Athleten heraus, sondern bieten auch die Möglichkeit, den Sport durch innovative Ideen und wissenschaftliche Analysen langfristig zu verändern.