Die Zahl der unerlaubten Einreisen nach Deutschland ist im Jahr 2024 signifikant gesunken. Laut aktuellen Zahlen des Bundesinnenministeriums hat sich die Anzahl der unerlaubten Einreisen von 127.549 im Jahr 2023 auf 83.572 im Jahr 2024 reduziert. Diese Entwicklung wird auf die seit dem 16. September 2024 eingeführten Grenzkontrollen zurückgeführt, die systematisch an allen deutschen Landgrenzen durchgeführt werden. Diese Kontrollen betreffen vor allem die Grenzen zu Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Dänemark, während an den Grenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz bereits länger systematische Überprüfungen stattfanden. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die irreguläre Migration zu beschränken und die Sicherheit an den Grenzen zu erhöhen, berichtet op-online.

Ein wichtiger Aspekt der Grenzkontrollen ist die Zurückweisung von Personen, die ohne ein Asylgesuch oder mit einem Einreiseverbot an die Grenze gelangen. Von den mehr als 40.000 Personen, die im Jahr 2024 zurückgewiesen wurden, fanden etwa 22.243 unerlaubte Einreisen in den ersten 140 Tagen nach dem Beginn der Kontrollen statt. Zusätzlich wurden 13.786 Menschen ohne Papiere abgewiesen oder zurückgeschoben, und 518 Schleuser festgenommen. Derartige Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Zahlen der unerlaubten Migration weiter zu senken. Dies deckt sich mit den Aussagen von tagesschau, die eine strukturelle Abnahme dokumentiert.

Hauptursprungsländer und Asylstatistik

Die Hauptursprungsländer der unerlaubten Einreisen sind Syrien, die Ukraine, Afghanistan und die Türkei. Im zweiten Halbjahr 2024 stammten 20,6% der unerlaubten Einreisen aus Syrien, während knapp 20% der Einreisenden ukrainische Staatsbürger waren. Es ist hervorzuheben, dass ukrainische Staatsangehörige keinen Asylantrag stellen müssen, um Schutz in Deutschland oder der EU zu erhalten. Jedoch dürfen nicht alle Ukrainer einreisen; Personen, die seit vielen Jahren im Ausland leben, haben keinen Anspruch auf Schutz, wie op-online erklärt.

Der Anteil der unerlaubt Einreisenden, die tatsächlich Asyl beantragen wollten, ist zudem von 44,7% auf 23% gesunken. Dies lässt darauf schließen, dass viele Personen nicht mehr den Bedarf sehen, Asyl zu beantragen, möglicherweise in Anbetracht der strengen Kontrollen und der damit verbundenen Rückweisungen. Kritiker, wie der Unionsfraktionschef Friedrich Merz, fordern umfassendere Zurückweisungen an den Landgrenzen, was jedoch vom Bundesinnenministerium als kontraproduktiv und europarechtlich nicht machbar angesehen wird.

Langfristige Entwicklungen und Herausforderungen

Die insgesamt gesunkene Zahl der unerlaubten Einreisen ist Teil einer längerfristigen Entwicklung, die seit 2021 beobachtet wird. Insgesamt wurden seitdem 365.891 unerlaubte Einreisen registriert, was Fragen zur Nachhaltigkeit dieser Rückgänge aufwirft. Wichtig ist, dass trotz dieser positiven Entwicklung die Herausforderungen im Bereich der irregulären Migration bestehen bleiben, insbesondere im Kontext der zunehmenden politischen Diskurse über Sicherheit und Einwanderung in Deutschland. Das BAMF hat betont, dass die Handlungen zur Steuerung der Migration nicht nur kurzfristige Lösungen erfordern, sondern auch eine langfristige strategische Planung notwendig ist, um die Sicherheit und Systeme der Migration nachhaltig zu verwalten.