In Hamburg und Buchholz in der Nordheide haben Aktivisten der Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion (XR) jüngst Ortsschilder mit der Aufschrift „Vor uns die Sintflut“ beklebt. Diese Aktion ist ein Versuch, die Stadt und die Politik eindringlich auf die Realität der Klimakrise aufmerksam zu machen. Die Aktivisten betonen, dass die Auswirkungen des Klimawandels bereits spürbar sind, etwa durch steigende Wasserstände und stärkere Sturmfluten. Kritisch sehen sie, dass der Senat trotz dieser Gefahren weiterhin Flächen in hochwassergefährdeten Gebieten, wie in Oberbillwerder, bebauen möchte.

Die Aktion wurde als Signal vor der bevorstehenden Hamburger Bürgerschaftswahl und der Bundestagswahl interpretiert. Die Aktivisten fordern, dass die Politiker die Wahrheit über die Bedrohungen durch Extremwetterlage offen aussprechen und sofortige präventive Maßnahmen ergreifen, um gegen die steigenden Wasserpegel vorzugehen. Darüber hinaus wird ein Stopp weiterer Bauprojekte in gefährdeten Gebieten gefordert, um den potenziellen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Laut Tag24 ist es das zentrale Anliegen dieser Umgebung, die Menschen für die Dringlichkeit der Situation zu sensibilisieren.

Aktivismus und Forderungen

Extinction Rebellion, die international agierende sozialpolitische Bewegung, setzt auf gewaltfreien zivilen Ungehorsam, um auf den drohenden sozial-ökologischen Kollaps aufmerksam zu machen. Laut Krautreporter haben die Aktivisten in der Vergangenheit auch Aktionen wie das Blockieren von Brücken in Berlin oder die Besetzung zentraler Plätze in London durchgeführt, um die Dringlichkeit des Themas zu verdeutlichen. Die Bewegung hat bereits zahlreiche Demonstrationen organisiert, wobei das Konzept „Rebellion für das Leben“ im Vordergrund steht.

Die zentralen Forderungen von XR beinhalten die Reduktion der Treibhausgasemissionen auf netto null bis 2025 sowie die Einberufung von Bürger:innenversammlungen zur Unterstützung der Regierung im Kampf gegen den sozial-ökologischen Kollaps. Die Bewegung kritisiert die mangelnde Entschlossenheit der Regierungen, die Lebensgrundlagen der Bürger zu schützen. Ein wissenschaftlicher Konsens zur menschengemachten Klimaerwärmung und Naturzerstörung erzielt eine Übereinstimmung von 99,9%. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um gegen die Klimakrise vorzugehen.

Bildung einer Gemeinschaft und Verantwortungsbewusstsein

Extinction Rebellion lehnt nicht nur die aktuelle Klimapolitik ab, sondern fordert auch eine tiefgreifende sozial-ökologische Systemänderung. Die Bewegung ist gewaltfrei und organisiert sich durch ein holo- und soziokratisches System, das Selbstverwaltung und Transparenz betont. Es wird Wert auf eine Vielzahl an Stimmen gelegt, um Entscheidungen durch systemisches Konsensieren zu treffen. Auch die unterschiedlichen Hintergründe der Aktivisten werden berücksichtigt, indem die Bewegung offen für alle bleibt, die sich mit ihren Prinzipien identifizieren können. Extinction Rebellion stellt die Diversität ihrer Anhängerschaft in den Vordergrund und reflektiert kontinuierlich über Privilegien und Diskriminierung innerhalb der Bewegung.

Die anhaltende und wachsende Bedeutung von XR zeigt, dass aktive Teilhabe und Engagement notwendige Mittel sind, um die Herausforderungen der Klimakrise zu bewältigen. Angesichts der Forderung nach politischen Veränderungen und der notwendigen ständigen Reflexion über die eigenen Praktiken, bleibt abzuwarten, wie sich die Aktivitäten von Extinction Rebellion und die Reaktionen der Politik entwickeln werden.