In Baden-Württemberg kommt es in der kommenden Woche zu erheblichen Einschränkungen im Busverkehr. Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe aufgerufen, was bereits am vergangenen Wochenende zu ersten Arbeitsniederlegungen in Reutlingen und Schwäbisch Hall führte. Am Montag, den 12. Februar, müssen die Fahrgäste mit Einschränkungen rechnen, da Betriebe in Esslingen, Heilbronn, Neckarsulm und Schwäbisch Hall betroffen sind. Zudem sind am Dienstag und Mittwoch über 30 Betriebe für zumeist zwei Tage im Ausstand.

Die betroffenen Städte und Regionen sind zahlreich. Neben den bereits genannten Orten sind auch Schwäbisch Gmünd, Backnang, Waiblingen, Ludwigsburg, Hemmingen, Bietigheim-Bissingen, Karlsruhe, Ettlingen, Kuppenheim, Ittersbach, Bruchsal, Tübingen, Neuenstadt, Schwetzingen, Göppingen und Geislingen betroffen. Die genaue Auswirkung der Warnstreiks auf die Fahrgäste ist regional unterschiedlich und lässt sich schwer vorhersagen, wie tag24 berichtet.

Hintergrund der Warnstreiks

Die Warnstreiks sind das Ergebnis laufender Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von neun Prozent und für die Azubis 100 Euro mehr pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Arbeitgeberverband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) bezeichnet diese Forderungen als „unseriös“ und drängt auf eine Zusammenarbeit am Verhandlungstisch. Die aktuelle Runde der Tarifverhandlungen ist die vierte, und der nächste Verhandlungstermin findet am 13. Februar statt, wie auch tagesschau informiert.

Der Druck auf die Arbeitgeber steigt, insbesondere nachdem die Friedenspflicht am 31. Dezember 2024 endete. In der gesamten Branche gibt es Warnstreiks, die nicht nur das Buswesen betreffen. Sechs Bundesländer – darunter auch Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen – sind von den Arbeitskämpfen betroffen, wie tagesschau herausstellt. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlungsrunde lediglich eine Erhöhung von drei Prozent ab April 2025 angeboten, was von der Gewerkschaft als unzureichend zurückgewiesen wurde.

Die Situation eskaliert zusehends, während die Beschäftigten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie in der Metall- und Elektroindustrie auf die Straße gehen, um für bessere Löhne zu kämpfen. Der Widerstand ist anhaltend, und es sind weitergehende Streiks bis zu den nächsten Verhandlungen geplant.