In der Südwestpfalz, im kleinen Dorf Trulben, hat sich das soziale Leben wiederbelebt. Nach elf Jahren ohne Gaststätte ist die Trualbhalle jetzt der Ort, an dem sich die Dorfbewohner einmal im Monat bei einem Bier oder einer Schorle treffen können. Früher zählte Trulben mit seinen sieben Gasthäusern, darunter der Hubertushof, die Trulber Mühle und die Gastwirtschaft Ulrich, zu den geselligen Treffpunkten der Region. Das letzte dieser Lokale, das Gasthaus Ulrich, schloss seine Türen, wobei das genaue Datum unklar bleibt. Seitdem war die Trualbhalle die einzige Anlaufstelle für gesellige Treffen, die bis 2014 von Elsa Göller betrieben wurde.
Die Rückkehr dieser geselligen Treffen wurde maßgeblich von Ortsbürgermeister Harald Hatzfeld, dem ersten SPD-Bürgermeister Trulbens, gefördert. Zu den Herausforderungen in Trulben gehört die abnehmende Infrastruktur. Mit nur 1.400 Einwohnern und einem stark reduzierten Angebotsportfolio – bestehend aus einer Arztpraxis und dem wöchentlichen Cap-Mobil für Lebensmittel – stehen viele Dorfbewohner vor der Problematik knapper Ressourcen. Früher bot die Gemeinde Arbeitsplätze, einen Lebensmittelladen, eine Bankfiliale und mehrere medizinische Einrichtungen.
Förderung durch BULEplus
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat mit dem Programm „Soziale Dorfentwicklung – Starke Gemeinschaften für zukunftsfähige ländliche Räume“ innovative Projekte zur Stärkung von Gemeinschaften in ländlichen Regionen ins Leben gerufen. Diese Fördermaßnahme, die im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) läuft, zielt darauf ab, den sozialen Zusammenhalt in Gemeinden zu fördern, die unter Druck durch demografischen Wandel und Ausdünnung der Infrastruktur stehen.
Die finanzielle Unterstützung umfasst maximal 200.000 Euro über bis zu 30 Monate. Projekte sollen nicht nur Bürgerinnen und Bürger einbeziehen, sondern auch das Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinschaft stärken. Die thematischen Schwerpunkte beinhalten unter anderem die Schaffung sozialer Begegnungsorte, Unterstützung für ältere Menschen und Förderung von Vielfalt und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Diese Initiative bietet ländlichen Gemeinschaften die Möglichkeit, Eigenverantwortung zu übernehmen und selbstständig Lösungen zu finden.
Erfolge und Herausforderungen
Seit der ersten Fördermaßnahme im Jahr 2015 zeigen zahlreiche Projekte positive Ergebnisse im Bereich der Gemeinschaftsbildung. Aus einer Vielzahl von 351 eingereichten Projektskizzen wurden 14 bewilligt, darunter auch vier Verbundvorhaben. Der Rückgang der lokalen Infrastruktur und der Verlust an sozialen Einrichtungen bleiben jedoch zentrale Herausforderungen, mit denen Trulben und viele andere kleinere Gemeinden konfrontiert sind.
In Trulben zeigt sich, dass selbst kleine Schritte in Richtung geselliger Treffen helfen können, das Lebensgefühl im ländlichen Raum zu revitalisieren. Die Dorfbewohner hoffen, dass durch das Engagement von Einzelpersonen und die Unterstützung durch Programme wie BULEplus ein starkes, gemeinschaftliches Miteinander entstehen kann.
Rheinpfalz berichtet, dass die SPD das Thema Gastronomie im Kommunalwahlkampf 2019 aufgriff und damit die Erstarkung des Dorflebens initiierte. Die Initiative zeigt, dass durch gemeinschaftliches Handeln und nachhaltige Projekte ein lebendiger ländlicher Raum erhalten werden kann.
BMEL und BLE bieten weitere Informationen zu den Förderungen und Projekten, die zur Stärkung ländlicher Gemeinschaften beitragen können.